Feldmarschall Albrecht von Roon

Von 1859 bis 1873 stand unser Feldmarschall Albrecht von Roon an der Spitze unseres preußischen Kriegsministeriums und sorgte nicht nur – im Verbund mit unserem Eisernen Reichskanzler Otto von Bismarck – für die Durchsetzung der Heeresvermehrung, sondern hielt auch das Hohenzollernheer auf jenem hohen Stand, der diesem den Sieg über die Dänen, das Haus Lothringen und die Gallier verschaffte. Geboren wurde er 1803 im pommerschen Dörfchen Pleushagen und besuchte von 1811 bis 1821 die Kadettenschule in Kulm und Berlin. Als Leutnant trat unser Albrecht von Roon 1821 in unser preußisches Heer ein. Von 1824 bis 1827 war unser Feldmarschall Schüler der Allgemeinen Kriegsschule in Berlin und war anschließend als Kartenmacher für den Großen Generalstab tätig. Von 1846 bis 1848 unterrichtete unser Albrecht von Roon unseren Prinzen Friedrich Karl von Preußen, den wir später als Sieger zahlreicher Feldschlachten in den Einigungskriegen sehen. Im Jahre 1849 zog unser Albrecht von Roon mit unserem Ersten preußischen Heerhaufen als Stabschef gegen die badischen Liberalen zu Felde. Wilhelm der Große und sein Bruder Friedrich Wilhelm der Vierte ehrten unseren Feldmarschall mit dem Roten und Schwarzen Adlerorden, dem Eisernen Kreuz, dem Hohenzollernhausorden und dem Verdienstorden Friedrichs des Großen. Geheiratet hat unser Albrecht von Roon 1836 die Klerikertochter Bertha Rogge. Sieben Kinder sollte sie ihm schenken. „Grundzüge der Erd-, Völker- und Staatenkunde“, „Militärische Länderbeschreibung von Europa“, „Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde“ und „Die iberische Halbinsel“ heißen die Bücher von unserem Feldmarschall, welche ihr euch durchaus für eure heimische Panzerbüchersammlung anschaffen könnt. Ein Preuße vom alten Schrot und Korn ist unser Albrecht von Roon fürwahr und so hat sich die Karo für ihn das Preußenlied ausgesucht: https://odysee.com/@Dr.Ludwig:6/preu-enlied-anthem-of-prussia-english-2:f

„Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben?

Die Fahne schwebt mir weiß und schwarz voran!

Daß für die Freiheit meine Väter starben,

Das deuten, merkt es, meine Farben an.

Nie werd‘ ich bang verzagen,

Wie jene will ich’s wagen

Sei’s trüber Tag, sei’s heitrer Sonnenschein,

Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!

Mit Lieb‘ und Treue nah‘ ich mich dem Throne,

Von welchem mild zu mir ein Vater spricht;

Und wie der Vater treu mit seinem Sohne,

So steh‘ ich treu mit ihm und wanke nicht.

Fest sind der Liebe Bande;

Heil meinem Vaterlande!

Des Königs Ruf dring in das Herz mir ein:

Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!

Nicht jeder Tag kann glühn im Sonnenlichte;

Ein Wölkchen und ein Schauer kommt zur Zeit;

Drum lese keiner mir es im Gesichte,

Daß nicht der Wünsche jeder mir gedeiht.

Wohl tauschten nah und ferne

Mit mir gar viele gerne;

Ihr Glück ist Trug und ihre Freiheit Schein:

Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!

Und wenn der böse Sturm mich wild umsauset,

Die Nacht entbrennet in des Blitzes Glut;

Hat’s doch schon ärger in der Welt gebrauset,

Und was nicht bebte, war der Preußen Mut.

Mag Fels und Eiche splittern,

Ich werde nicht erzittern;

Es stürm‘ und krach‘, es blitze wild darein!

Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!

Wo Lieb‘ und Treu‘ sich so den König weihen,

Wo Fürst und Volk sich reichen so die Hand,

Da muß des Volkes wahres Glück gedeihen,

Da blüht und wächst das schöne Vaterland.

So schwören wir auf’s neue

Dem König Lieb‘ und Treue!

Fest sei der Bund! Ja schlaget mutig ein!

Wir sind ja Preußen, laßt uns Preußen sein.

Und wir, die wir am Ost- und Nordseestrande,

Als Wacht gestellt, gestählt von Wog‘ und Wind,

Wir, die seit Düppel durch des Blutes Bande

An Preußens Thron und Volk gekettet sind,

Wir woll’n nicht rückwärts schauen,

Nein, vorwärts mit Vertrauen!

Wir rufen laut in alle Welt hinein:

Auch wir sind Preußen, wollen Preußen sein!

Des Preußen Stern soll weithin hell erglänzen,

Des Preußen Adler schweben wolkenan,

Des Preußen Fahne frischer Lorbeer kränzen,

Des Preußen Schwert zum Siege brechen Bahn.

Und hoch auf Preußens Throne

Im Glanz von Friedrichs Krone

Beherrsche uns ein König stark und mild,

Und jedes Preußen Brust sei ihm ein Schild!“

Für den Unterricht an unseren preußischen Kadettenschulen hat unser Albrecht von Roon sein Buch „Grundzüge der Erd-, Völker- und Staatenkunde“ geschrieben und daraus liest euch die Karo von der Kugelgestalt der Erde vor (- sehr zum Ärger der Flacherdler): https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb11249770/bsb:BV013310591

„Das Kind glaubt noch heute, getäuscht durch die Form des Gesichtskreises, an eine scheibenartige Gestalt der Erde. Die Alten wähnten dasselbe , bis ihnen die Erweiterung der geographischen Kenntnisse die Unwahrheit dieser kindlichen Anschauungsweise dartat. Nun traten neue, aber ebenfalls irrige Meinungen an ihre Stelle. Bald glaubte man, die Erde sei eine Walze, bald sie habe eine schüsselförmige Gestalt; bald meinte man, sie sei würfelartig, bald sie sei pyramidalisch gestaltet. Zwar lehrte Pythagoras, der Weltweise, schon 500 Jahre vor Christi Geburt die kugelförmige Gestalt der Erde, aber er fand keinen Glauben. Nicht viel glücklicher war Aristoteles, der eben so wenig, als jener, hinreichende Beweise für die der Meinung, selbst der gebildeten Zeitgenossen, widersprechende Lehre beizubringen vermochte. Nur sehr allmählig scheint dieselbe mehr und mehr die Oberhand gewonnen zu haben, bis Claudius Ptolemäus (100 Jahre nach), der erste, welcher alle bisherigen geographischen Wahrnehmungen und Lehren in ein wissenschaftliches System brachte, ihr allgemein die verdiente Anerkennung verschaffte. Dennoch lagen, selbst bei dem damaligen unentwickelten Zustande der Geographie, mehrere Beweise wenn auch nicht für die kugelförmige, so doch für eine gekrümmte, konvere Gestalt der Erdoberfläche nicht fern. Heute sind wir im Stande, folgende Beweise für die Kugelform der Erde aufzustellen: I. Nähert man sich in ebener Gegend einem bisher unwahrnehmbaren, hohen Gegenstande, einem Berge, Kirchturme und dergleichen, so erblickt man zuerst die Spitze, und erst wenn man bis auf eine gewisse, geringe Entfernung nahe gekommen ist, zuletzt auch den Fuß desselben. Daraus folgt, daß die Erdoberfläche, selbst in der scheinbar ebensten Gegend, gekrümmt, wiewohl für unsere Wahrnehmung unmerklich gekrümmt sein müsse, und da sich dieselbe Erscheinung in allen Teilen der Erde wiederholt, so muß dieselbe notwendig auch überall gekrümmt sein, also eine runde, kugelähnliche Gestalt haben. II. Der Horizont erscheint überall in kreisförmiger Gestalt. Hätte nun die Erde eine andere, als eine kugelähnliche Form, so würde auch der Horizont nicht mehr für alle Punkte der Erde als Kreis erscheinen können, sondern er müßte andere und zwar für verschiedene Punkte der Erde auch verschiedene Figuren bilden. III. Steigt man auf einen Turm, einen Berg, so erweitert sich der Gesichtskreis, das heißt Gegenstände, welche am Fuße des Turmes, Berges nicht sichtbar waren, erscheinen am Rande des Horizonts, sobald man jene Erhöhungen erstiegen, was nicht stattfinden könnte, wenn die Erdoberfläche nicht konvers gekrümmt wäre. Da nun auch dieselbe Erweiterung des Gesichtskreises überall auf der ganzen Erde wahrgenommen werden kann, so muß ihre Oberfläche auch überall gekrümmt, folglich kugelähnlich geformt sein. IV. Man ist von mehreren Punkten der Erde aus, immer in ein und derselben Richtung, das heißt von Osten nach Westen, oder umgekehrt, fortgereiset, und endlich, ohne umgekehrt zu sein, an den Ort der Abreise zurückgekommen. Diese Reisen tun also die runde Gestalt der Erde in der Richtung von Westen gegen Osten dar. V. Man ist aber auch von Süden gegen Norden, und umgekehrt, gereiset, und hat bemerkt, daß wenn man unausgesetzt die eine von diesen Richtungen beibehielt, diejenigen Sterne, welche früher über dem Scheitel der Reisenden standen, allmälig mehr und mehr gegen den Horizont herabzusinken schienen, und endlich ganz aus dem Gesichtskreise verschwanden, während andere, die sie zuerst gar nicht zu erblicken vermochten, in und über den Horizont traten, und sich ihrem Scheitelpunkte näherten. Diese Erscheinung beweiset, daß die Erde auch in der Richtung von Norden nach Süden gekrümmt sei, denn wäre sie es nicht, so könnten nicht neue Sterne in den Horizont treten, und sich dem Scheitelpunkte nähern. Die Gestalt der Erde entspricht indeß keinesweges dem mathematischen Begriffe einer Kugel vollständig, sondern ist nur kugelartig oder sphäroidisch, weshalb man sie mit der Form einer Pomeranze verglichen hat. Gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts ist nämlich durch Messung von Meridianbogen ermittelt worden, daß die Grade der Mittagskreise nicht gleich lang sind, sondern vom Äquator nach den Polen zu an Größe zunehmen. Daraus folgt nun unmittelbar, I) daß die Erde keine vollkommene Kugel sein kann, denn wäre sie es, so müßten auch alle ihre Meridiane Kreislinien, folglich alle Meridian-Grade gleich lang sein; II) daß die Erde nach den Polen zu abgeplattet sein muß, denn die Länge der Grade ist von der Größe des Kreises abhängig und je flacher ein Kreisbogen, desto größer ist sein Krümmungshalbmesser und mithin der Kreis, dem er angehört, je stärker sich aber ein Kreisbogen krümmt, desto kleiner ist der entsprechende Kreis, folglich müssen die nach den Polen hin an Länge zunehmenden Gradbogen flacher sein, als die kleineren der Äquatorial-Gegenden. Die Erde ist mithin keine vollkommene Kugel, sondern ein an den Polen abgeplatteter kugelähnlicher Körper, ein Sphäroid. Fortgesetzte Grabmessungen scheinen indeß darzutun, daß die Abplattung nach den Polen hin keinesweges vollkommen regelmäßig sei, sondern daß sowohl in der Richtung der Parallel- als der Mittagskreise merkliche Anomalien statt finden. Dies ist auch der Grund, warum über den Grad der Abplattung noch Meinungs-Verschiedenheiten obwalten…“

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