Kaiserin Maria Theresia

Der Geburtstag unserer alten deutschen Kaiserin Maria Theresia erinnert uns an den tragischen Kampf der Häuser Habsburg und Preußen um die deutsche Kaiserkrone. Der uns Deutsche stets an die Notwendigkeit der Eintracht und Einigkeit erinnern möge. Denn stets nutze das Ausland unsere Zwietracht zu seinem Vorteil aus. Damit aber die Kämpfe der Preußen und Österreicher nicht in Vergessenheit geraten mögen, hat unser altes Reich die Friedrich der Große Filme drehen lassen. Und da alle anderen Friedrich der Große Filme schon weg sind, muß ich mir leider den Choral von Leuthen aussuchen, obwohl die Erinnerung an diese Schlacht der Maria Theresia zu ihrem Geburtstag sicherlich nicht gefallen haben würde… https://archive.org/details/DerChoralVonLeuthen1933 Das Kaiserlied der Hohenzollern „Heil dir im Siegerkranz“ hat sich die Karo für unsere Kaiserin Maria Theresia ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=K-9UERP6Umw

„Heil dir im Siegerkranz,

Herrscher des Vaterlands!

Heil, Kaiser, dir!

Fühl in des Thrones Glanz

die hohe Wonne ganz,

Liebling des Volks zu sein!

Heil Kaiser, dir!

Nicht Ross und Reisige

sichern die steile Höh,

wo Fürsten stehn:

Liebe des Vaterlands,

Liebe des freien Manns

gründet den Herrscherthron

wie Fels im Meer.

Heilige Flamme, glüh,

glüh und erlösche nie

fürs Vaterland!

Wir alle stehen dann

mutig für einen Mann,

kämpfen und bluten gern

für Thron und Reich!

Handlung und Wissenschaft

hebe mit Mut und Kraft

ihr Haupt empor!

Krieger- und Heldentat

finde ihr Lorbeerblatt

treu aufgehoben dort

an deinem Thron!

Sei, Kaiser Wilhelm, hier

lang deines Volkes Zier,

der Menschheit Stolz!

Fühl in des Thrones Glanz,

die hohe Wonne ganz,

Liebling des Volks zu sein!

Heil, Kaiser, dir!“

In seiner „Geschichte Maria Theresias“ schwärmt unser Ritter von Arneth nun gar sehr für unsere Kaiserin Maria Theresia: https://archive.org/details/geschichtemariat01arneuoft

„Maria Theresia hatte in dem Augenblicke, als ihr Vater starb, ihr vier und zwanzigstes Jahr noch nicht zurückgelegt. Obgleich seit längerer Zeit schon kein vernünftiger Zweifel mehr obwaltete, daß ihr dereinst die Erbfolge in Österreich zufallen werde, obgleich ihre glücklichen geistigen Anlagen kein Geheimnis geblieben sein konnten, so war doch bisher nicht das Geringste geschehen, sie in die Besorgung der Staatsgeschäfte einzuweihen. Sie trat somit als völliger Neuling an die Spitze derselben, und man vermochte nicht zu beurteilen, inwiefern sie einer so ungeheuren Last auch gewachsen sein werde. Freilich hoffte Jeder, der sie kannte, zuversichtlich darauf, denn wer nur immer mit ihr in Berührung gekommen war, hatte sich schon die günstigste Meinung von ihr gebildet. Besaß sie ja doch alle Eigenschaften im höchsten Grade, welche die Zuneigung, die Verehrung der Menschen zu gewinnen geeignet sind. Ihre körperliche Schönheit hatte sich erst nach ihrer Vermählung zu vollem Glanze entwickelt; seltener Liebreiz und majestätisches Wesen waren in ihrer äußeren Erscheinung in eigentümlicher Weise vereinigt. Der reine Strahl des tiefblauen Auges, voll Lebhaftigkeit und doch zugleich voll Sanftmut, die hohe Stirne, das reiche blonde Haar, der sanft geschwellte Mund, die blendend weißen Zähne, das seine Oval und der heitere Ausdruck des Antlitzes, die frische Hautfarbe, die wundervollen Formen des Halses, der Arme und der Hände, die ganze Gesundheit strotzende, zugleich anmutige und doch kräftige, mehr als mittelgroße Gestalt, ihr leichter und doch zugleich würdevoller Gang ließen Maria Theresia als eine jener wenigen, von der Natur bevorzugten Frauen erscheinen, welche als Muster vollendeter Weiblichkeit angesehen werden können. Dazu gesellte sich noch eine bewunderungswürdige Lebhaftigkeit des Geistes, eine scharfe Urteilskraft, ein immer teures Gedächtnis, die glückliche Gabe, ihre Gedanken, sei es im Privatgespräch, sei es in öffentlicher Rede mit Leichtigkeit, mit Sicherheit und in einer von der Richtigkeit ihrer Anschauungen überzeugenden Weise auszudrücken, ein warmer Sinn für den Ruhm ihres Hauses und das Wohl ihrer Untertanen, ein tief eingewurzeltes Gefühl für Recht und Gesetz, eine ihrem Innersten entstammende Frömmigkeit und ein durch Nichts zu erschütterndes Vertrauen auf Gott. So war die Fürstin, in deren unerfahrene, aber starke Hand nun das Schicksal des Hauses Österreich und seiner weit ausgedehnten Staaten, das Schicksal vieler Millionen Menschen gelegt wurde, welche nach Sitte, Abstammung und Sprache völlig verschieden, gerade in der gemeinsamen Herrscherin das stärkste Band erkannten, das sie aneinander fesselte.“

In ihrer (noch unfertigen) Panzerdichtung „Die Rache des Cäsar“ hat die Karo übrigens unserer Maria Theresia einen kleinen Gastauftritt gedichtet… https://karolinevguenderrode.files.wordpress.com/2018/02/die-rache-des-cc3a4sar-bis-zum-zitatgemetzel.pdf

Das Unternehmen Trappenjagd oder die Eroberung der Halbinsel Kertsch

Man kann nicht nur Schach mit Panzern, sondern auch mit Panzern Schach spielen – ein Umstand der im Sechsjährigen Krieg jäh die Gallier gefällt und auch den Russen schwer zu schaffen gemacht hat. Diese hatten nämlich mit unserem Feldmarschall Erich von Manstein den weltbesten Panzerschachspieler gegen sich. Berühmt ist seine Panzerrochade bei Charkow im Jahre 1943, aber auch sein Unternehmen Trappenjagd kann sich sehen lassen. Dieses fand im Jahre 1942 auf der Halbinsel Kertsch statt und kostete die Russen zwei Armeen – in Zahlen: 170,000 Gefangene, 1130 Geschütze und 260 Panzer. Durchgeführt wurde es mit sechs deutschen und zwei rumänischen Divisionen, die 26 russische Großverbände aus dem Feld schlugen. Unser Panzerstratege verrät uns in seinem Panzerbuch „Verlorene Siege“ wie er das Unternehmen Trappenjagd ausgeheckt hat:

„Auf dieser Lage baute das Armeeoberkommando seinen Angriffsplan für „Trappen-Jagd“ auf. Es beabsichtigte den entscheidenden Stoß nicht unmittelbar gegen den vorspringenden feindlichen Frontbogen, sondern im Südabschnitt längs der Küste des Schwarzen Meeres zu führen. Also da, wo der Gegner ihn offenbar am wenigsten erwartete. Diese Aufgabe sollte dem XXX. Armeekorps mit der XXVIII. leichten, der CXXXII. und der L. Infanteriedivision sowie der XXII. Panzerdivision zufallen. Auch die CLXX. Infanteriedivision, die zunächst noch im Mittelabschnitt zur Täuschung des Gegners stehen bleiben mußte, sollte später im Südabschnitt folgen. Das Korps sollte mit drei Infanteriedivisionen im vorderen Treffen die Parpatschstellung durchbrechen und über den tiefen Panzergraben zunächst nach Osten Gelände gewinnen, um das Vorziehen der Panzerdivision über den Graben zu ermöglichen. Alsdann sollte es, einschließlich der XXII. Panzerdivision, nach Nordosten, später nach Norden einschwenken, um die in und hinter dem Nordabschnitt stehende Masse des Gegners in Flanke und Rücken zu fassen und ihn im Zusammenwirken mit dem XLII. Armeekorps und dem rumänischen 7. Armeekorps an der Nordküste der Halbinsel einzukreisen. Die Abdeckung der bei dieser Bewegung entstehenden freien Ostflanke des Korps gegen ein Eingreifen feindlicher Kräfte von Kertsch her sollte einem beweglichen Verband – Brigade Groddeck – zufallen, der aus motorisierten deutschen und rumänischen Einheiten zusammengestellt wurde. Die Brigade hatte diese Aufgabe offensiv durch schnelles Vorgehen in Richtung Kertsch zu lösen, um damit zugleich etwa ausweichenden Feindteilen in den verschiedenen rückwärtigen Stellungen zuvorzukommen. Um den schwierigen ersten Durchbruch durch die Parpatschstellung zu erleichtern, sah das Armeeoberkommando – wohl erstmalig – eine Sturmbootunternehmung über See vor. Ein Bataillon sollte in der Morgendämmerung mit Sturmbooten von Feodosia her über See im Rücken der Parpatschstellung abgesetzt werden. Der entscheidende Angriff des Korps sollte, außer durch starke Artillerie, durch das gesamte VIII. Fliegerkorps unterstützt werden. Das VIII. Fliegerkorps, zu dem auch starke Flakverbände gehörte, war seiner Zusammensetzung nach der stärkste und schlagkräftigste zur Unterstützung der Heeresoperationen verfügbare Verband der Luftwaffe. Sein Kommandierender General, Freiherr von Richthofen, ist sicherlich der bedeutendste Führer der Luftwaffe gewesen, den wir im Zweiten Weltkriege gehabt haben. Er forderte von den ihm unterstellten Verbänden ungeheuer viel, überwachte aber auch persönlich jeden wichtigen Angriff derselben in der Luft. Immer traf man ihn auch bei den vordersten Verbänden des Heeres an der Front, wo er sich selbst ein Bild über die Möglichkeiten der Unterstützung der Heeresoperationen verschaffte. Unsere Zusammenarbeit sowohl bei der XI. Armee, wie später bei der Heeresgruppe Don und Süd ist immer ausgezeichnet gewesen. Ich gedenke seiner Leistungen und der seines Fliegerkorps mit vollster Bewunderung und Dankbarkeit. Auch mit seinem Chef, Oberst Christ, war es eine Freude zusammenzuarbeiten.“

Entscheidend zum Gelingen des Unternehmens Trappenjagd haben einmal mehr unsere deutschen Panzerkampfwagen und so gibt es von der Karo das epische Panzerlied „Schwarz ist unser Panzer“ zur Siegesfeier: https://www.youtube.com/watch?v=UPtJwaqk3II

„Schwarz ist unser Panzer

Froh das junge Herz

Stählern unsere Waffen

Sind aus deutschem Erz

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein

Und fahrn wir dann in Stellung

Geht der Kampf dann los

Rufen wir Hurra Hurra

Zum Gegenstoß

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein

Und ist der Kampf zu Ende

Ist der Krieg dann aus

Kehren deutsche Panzermänner

Siegreich nach Haus

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein“

Der Panzerkampfwagen IV, unser altes Arbeitstier

Anläßlich der Eröffnung unserer Westoffensive im Jahre 1940 wollen wir unseren Panzerkampfwagen IV ein wenig feiern. Der bildete damals nämlich die Speerspitze unserer deutschen Panzerverbände und trug entscheidend zum gelingen von Mansteins Sichelschnitt bei, mit dem Gallien in sechs Wochen niedergeworfen worden ist. Krupp hatte unseren Panzer IV eigentlich zur Unterstützung unserer Fußtruppen entwickelt, da man aber in unseren Panzer III keine lange 7,5cm-Kampfwagenkanone einbauen konnte, mußte unser Panzer IV fortan dessen Aufgabe als Schlachtpanzer übernehmen. Gebaut wurde er in den Ausführungen A, B, C, D, E, F, H und J rund 8500 Mal. Neben seiner 7,5cm-Kampfwagenkanone verfügte er noch über zwei Maschinengewehre 34 zur Bekämpfung von ungepanzerten Gegnern aller Art. Seine 25 Tonnen Gewicht bewegte ein Motor aus dem Hause Maybach mit 20 bis 40 Kilometer Höchstgeschwindigkeit über Felder und Wege. Die Panzerung unseres Panzers IV war bis zu 8cm dick und Seitenschürzen sorgten bei späteren Ausführungen für zusätzlichen Schutz. Seine Besatzung war fünf Mann stark. Sein Fahrgestell verwendeten unser Sturmgeschütz IV, unser Sturmpanzer IV „Brummbär“, unsere Jagdpanzer IV und Nashorn, unsere Panzerhaubitzen Hummel und Heuschrecke und unser Flakpanzer IV. Das Panzerlied „Schwarz ist unser Panzer“ hat sich die Karo für unseren Panzer IV ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=UPtJwaqk3II

„Schwarz ist unser Panzer

Froh das junge Herz

Stählern unsere Waffen

Sind aus deutschem Erz

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein

Und fahrn wir dann in Stellung

Geht der Kampf dann los

Rufen wir Hurra Hurra

Zum Gegenstoß

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein

Und ist der Kampf zu Ende

Ist der Krieg dann aus

Kehren deutsche Panzermänner

Siegreich nach Haus

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein“

Bei unserem Panzerheinz Guderian herrscht nun in seinen „Erinnerungen eines Soldaten“ Chaos im deutschen Panzerbau und mittendrin steckt unser Panzer IV: https://archive.org/details/heinz-guderian-erinnerungen-eines-soldaten-1960/

„Ein Aufruf Hitlers „An alle Schaffenden im Panzerbau vom 22. Januar 1943 sowie neue Vollmachten zur Steigerung des Panzerprogramms an den Minister Speer zeigten die zunehmende Besorgnis um die absinkende Kampfkraft der deutschen Panzertruppe gegenüber der im gleichbleibenden Serienbau des vortrefflichen russischen T-34 ständig wachsenden feindlichen. Trotz dieser Erkenntnis befahl Hitler Anfang Februar den Bau der sogenannten Hummel (der schweren Feldhaubitze) und der Hornisse (der 8,8cm-Kanone) als Selbstfahrlafetten auf dem Fahrgestell des Panzers IV. Er stellte die gesamte Produktion des Panzers II auf Selbstfahrlafetten für leichte Feldhaubitzen, und die des Panzers 38t (des alten Tschechenpanzers) auf Selbstfahrlafetten für die Pak 40 um. Er befahl, 90 Porsche-Tiger „Ferdinand“ beschleunigt fertig zu stellen. Für die Panzer IV, die Panther und die Sturmgeschütze wurden zum Schutz gegen die panzerbrechende Infanteriemunition der Russen sogenannte „Schürzen“ eingeführt, lose an den Außenwänden der Panzer angehängte Panzerbleche, welche die senkrechten Teile der Wanne und das Laufwerk schützten. Schließlich mischte sich der Generalstab in die Erörterung der immer schwieriger werdenden Panzerlage ein und verlangte die Aufgabe des Baues aller Typen mit Ausnahme der Tiger und der noch nicht serienreifen Panther. Hitler war nur zu geneigt, diesem Vorschlag zuzustimmen, und auch das Rüstungsministerium begrüßte die damit herbeizuführende Vereinfachung der Produktion. Diese Art von Neuerern bedachte nur das eine nicht, daß mit der Einstellung des Baues des Panzers IV das deutsche Heer bis auf weiteres auf die Monatsproduktion von 25 Tigern beschränkt worden wäre. Das hätte allerdings die völlige Vernichtung des deutschen Heeres in sehr kurzer Frist zur Folge gehabt. Die Russen hätten ohne die Hilfe ihrer westlichen Alliierten den Krieg gewonnen und Europa überflutet. Keine Macht der Erde hätte sie aufzuhalten vermocht. Die europäischen Probleme hätten eine wesentliche Vereinfachung erfahren. Wir wüßten dann alle, was wahre Demokratie ist. Die Gefahr, die hier drohte, war so riesengroß, daß nun aus der Panzertruppe selbst und von einigen wenigen einsichtsvollen Leuten aus der militärischen Umgebung Hitlers nach einem Manne Umschau gehalten wurde, der in der Lage wäre, das drohende Chaos in letzter Stunde zu vermeiden. Man legte Hitler meine Vorkriegsschriften auf den Tisch und erreichte, daß er sie las. Dann machte man ihm den Vorschlag, mich kommen zu lassen. Man überwand schließlich das Mißtrauen Hitlers gegen meine Person so weit, daß er einwilligte, mich wenigstens einmal anzuhören, und so wurde ich am 17. Februar 1943 zu meiner größten Überraschung vom Heerespersonalamt angerufen und zu einer Aussprache mit Hitler ins Führerhauptquartier nach Winniza bestellt.“

In meinen Panzerdichtungen kommt unser Panzer IV allerdings nur sehr selten vor. Denn wenn die Landfeinde unbedingt darauf bestehen, daß wir Deutschen den Sechsjährigen Krieg angefangen hätten, so fangen wir diesen natürlich mit Tigern und Panthern an. Sehr zum Verdruß des Montys…

Einen Blick in das Panzerbuch unseres Panzergeschichtsschreibers Wolfgang Fleischer – „Der Panzerkampfwagen IV“ genannt – wirft die Karo natürlich auch: https://archive.org/details/WaffenArsenalS33DerPanzerkampfwagenIV

„Ende April 1936 war ein erstes Versuchsfahrzeug fertiggestellt worden. Es hatte ein 8-Laufrollen-Fahrwerk mit Blattfedern. Ein weiteres Versuchsfahrzeug mit 6-Laufrollen-Fahrwerk und Drehstabfederung konnte sich nicht durchsetzen. Nach Angaben von Offizieren des Heereswaffenamtes / Waffenprüfstelle VI griff der Generalstab des Heeres vorübergehend in die Entwicklung der neuen Panzerkampfwagen ein. deren Gewicht von 20 Tonnen ihnen unnötig hoch erschien. Man glaubte, mit dem Panzerkampfwagen II (2cm) (Sd.Kfz. 121) und einem Gewicht von etwa neun Tonnen auskommen zu können. Das verzögerte den Fortgang der Arbeiten. Die Erprobung der beiden Versuchsfahrzeuge lief auf den Truppenübungsplätzen Alten-Grabow, Münsingen und auf dem Versuchsgelände des Heereswaffenamtes in Kummersdorf. Im Anschluss, zwischen November 1937 und Juni 1938, sind im Magdeburger Krupp-Gruson-Werk 35 Panzerkampfwagen IV (7,5cm) (Vs.Kfz. 622), Ausführung A, hergestellt und ausgeliefert worden. Das Panzerregiment V in Wünsdorf erhielt die ersten Kampfwagen dieser Serie im Frühjahr 1938. Die Panzerung der nur 18,4 Tonnen schweren Fahrzeuge bot sicheren Schutz vor dem Beschuss mit S.m.K.-Geschossen des Kalibers 7,92 Millimeter. Das war ganz offensichtlich zu wenig. Frankreich hatte bereits 1934 eine 25mm-Panzerabwehrkanone eingeführt, die auf 29 Millimeter starke Panzerplatten noch auf 500 Meter zu durchschlagen vermochte. Auch die Geschwindigkeit des von einem 250 PS-Mavbach-Motors angetriebenen Kampfwagens konnte nicht befriedigen. Deshalb erhielten die beiden folgenden Serien B und C den leistungsstärkeren Maybach HL-120-Motor mit 300 PS Leistung. Damit waren 40 Kilometerstunden möglich. Die Panzerung im Frontbereich von Wanne und Turm ist auf 30 Millimeter verstärkt worden. Von beiden Serienmodellen kamen bis zum August 1939 176 Stück zur Auslieferung. Am 26. September 1938 wurde die D 653/1, eine Gerätebeschreibung und Bedienungsanweisung für die Fahrgestelle 80,000 bis 80,750 der Panzerkampfwagen IV (7,5cm) (Vs. Kfz. 622), Ausführung A bis D, herausgegeben. Die Fertigung der Ausführung D lief ah Oktober 1939. Seine Panzerung war wiederum verstärkt worden. Sie erreichte im Bereich der Kanonenblende des Drehturms 35 Millimeter und an den Seiten der Wanne 20 Millimeter. Auch das bewegliche, vom Funker bediente Maschinengewehr in der Fahrerfront der Wanne wurde wieder eingeführt. Bei den Ausführungen B und C war an seiner Stelle eine Maschinenpistole mit entsprechender Schießklappe zum Einbau gekommen. Während des Feldzuges gegen Polen waren insgesamt 211 Panzerkampfwagen IV (7,5cm) (Sd.Kfz. 161) der Ausführungcn A, B und C im Einsatz gewesen. 19 Fahrzeuge mussten in den 36 Kampftagen als Totalverluste abgeschrieben werden, das waren 9 %. Sie kamen auf das Konto der polnischen Feld- und Panzerabwehrartillerie. So bot die Panzerung des Kampfwagens keinen Schutz vor dem Beschuss mit Panzersprenggranaten der 37-mm-Panzerabwehrkanone wz.37, die bis zu 40 Millimeter starke Panzerplatten durchschlagen konnten. Der im Verhältnis zur Einsatzstärke wesentlich höhere Anteil an Totalverlusten bei mittleren Panzerkampfwagen war darauf zurückzuführen, dass diese häufiger zur Lösung von Gefechtsaufträgen herangezogen werden mussten. Zum Vergleich: Von den 1445 eingesetzten Panzerkampfwagen I (MG) (Sd.Kfz. 1011 sind nur 89 (= 6%) als Totalverluste verloren gegangen. Auch das bestätigt die Richtigkeit des Konzeptes kanonentragender Panzerkampfwagen…“

Dieterich Buxtehude

Mit unserem Dieterich Buxtehude ist heute (1707) einer unserer größten deutschen Tondichter heimgegangen. Geboren wurde er wohl 1637 im schwedischen Helsingborg, wo sein Vater als Kirchenmusiker tätig war. Von 1657 war das auch unser Buxtehude, dann ging es für acht Jahre nach Helsingör (dem Schauplatz des Hamlets vom Schüttelspeer) und ab 1668 war unser Buxtehude in Lübeck als Werkmeister an der dortigen Marienkirche tätig. Im Jahre 1673 rief er dort seine berühmten Abendmusiken ins Leben. Sein häusliches Glück fand unser Herr Tondichter 1668 mit Margaretha Tunder. Fünf Töchter hatten die beiden. Von unserem Buxtehude sind um die 270 Tondichtungen erhalten geblieben. Den zweiten Teil der Buxtehudeschen Orgelwerke gibt es von der Karo zur Feier des Geburtstag von unserem Buxtehude: https://www.youtube.com/watch?v=xJq-ICDNyJo Vorlesen tut euch die Karo dazu aus dem Buch „Dietrich Buxtehude. Der Mann und sein Werk“ von unserem Musikgelehrten Hans Joachim Moser:

„Held dieses kleinen Buches kann als edelste Blüte eines eigentümlichen musikgeographischen Phänomens bezeichnet den: der Ostseetonkunst. an der verschiedenste deutsche Stämme (die Holsten. Pommern, Mecklenburger, Preußen, Balten) ebenso schöpferisch mit gewoben haben wie Dänen, Schweden und Finnen; und wenn man gleichnishaft – nicht real chronologisch! – Dietrich Buxtehudes Orgelschaffen „Backsteingotik in Tönen“ nennen möchte, dann ist damit ebenfalls eine nordisch gefärbte Kunstübung gemeint, deren Zeiger auf eine geträumte Ultima Thule gerichtet ist, nicht auf die blühenden innerdeutschen Musikprovinzen wie Obersachsen-Thüringen oder gar auf Österreich und Italien; die steile, etwas düstere Erhabenheit der dunkelroten Kirchwände Lübecks, Wismars, Danzigs und Rigas ist das Kennzeichen ihrer Haltung. „Meere trennen nicht, sie verbinden.“ Wenn irgendwo, dann hat später rings um und quer über die Ostsee musikkulturell diese Beobachtung durchs 16ste und 18ste Jahrhundert und weiter (zuvor wie später) als richtig erwiesen. Der Josquin-Apostel aus Flandern, Adrian Petit-Coclico, taucht zu Königsberg und Wismar auf, um schließlich in Kopenhagen an der Pest zu sterben ; der Hoftrompeter Herzog Albrechts von Preußen, Jörg Haid, schreibt in der dänischen Hauptstadt jene Notenhandschrift Vier Grad 1872, die in so einmaliger Weise die Bläserbesetzung der Senflschen scheinbar vokalen Liedsätze enthüllt (vergleiche meinen Beitrag „Instrumentalismen bei L. Senfl“ in der Festschrift für Johannes Wolf, 1929); der Finne Petrus Ruuta läßt Anno 1582 zu Greifswald die auf lange hin einzigen Motetten seiner Nation drucken. Ein Strom von Orgelbauern und Glockengießern, von Organisten und Glockenspielern wandert zu Land, dann zu Schiff von Holland längs der Südküste zweier Meere über Lübeck bis Pernau und Dorpat, Ditmarsen nach Litauen und Lettland – vom 13ste bis 19ste Säkulum immer wieder in Kirchenakten wie Chroniken verfolgbar. Als Buxtehude fünf Jahre zählt, veröffentlicht ein Lübecker Ratstrompeter, der aus Reideburg bei Halle gebürtige Gabriel Voigtländer (1592 bis 1643), am kronprinzlich-dänischen Hof zu Sohra (Sorö) die 96 volkstümlichen Melodien seiner „Allerhand Oden und Lieder“, die es bis 1664 auf fünf Auflagen bringen sollten, er stirbt ein Jahr danach zu Nyköbing auf Falster. Deutsch bildet damals in den skandinavischen Königreichen das nachmalige Salonfranzösisch der adeligen Gesellschaft, noch heute grüßt uns unsere Muttersprache überraschend von Epitaphen im Dom zu Roskilde wie in Stockholmer Kirchen. Die Musikhandschriften des aus Magdeburg nach Hamburg verpflanzten Jakob I. Schulze-Praetorius (der der Vater des großen Deutschvenezianers an der Alster Hieronymus Praetorius war) liegen in Rostock wie Kopenhagen oder im Besitz des Domkapitels zu Wisby auf Gotland. In den Bornholmer Rundkirchen rivalisieren bis heute mit dänischer Gemeindelyrik die Wittenbergischen Psälmleinmelodien Martin Luthers. Seit Anfang der dreißiger Jahre des Barockjahrhunderts nahm der Großmeister Heinrich Schütz. unmutig über die Kriegsstörungen seiner Dresdner Tätigkeit, mehrjährige Aufenthalte am Hof König Christians IV., er schrieb ihm mit dem Mecklenburger Peter Lauremberg musikalische Festspiele und Aufzüge, von denen sich leider (infolge von Schloß- und Bibliotheksbränden) nur Texte und Szenarien erhalten haben. Zur musikalischen Aufführung ließ der Sagittarius neben anderen Schülern (teils Thüringern, teils aus Danzig) seinen Lobensteiner Vetter Heinrich Albert aus der Pregelstadt Königsberg herüberkommen – wieder Ostseekultur der Musik! In Kopenhagen fand sich ein Kreis obersächsischer Orgelmacher und Organisten zusammen; daß Buxtehudes nachmaliger Lübecker Schwiegervater und Amtsvorgänger Franz Tunder 1614 zu Bannersdorf auf der Insel Fehmarn geboren wurde, beleuchtet der diesen kulturgeographischen Sachverhalt. Der Hamburger Mattheson hat in seiner „Ehrenpforte“ von 1740 gemeint, Tunder habe bei Frescobaldi selbst in Rom studiert; heute weiß man, daß er nie in Italien gewesen ist, wohl aber – bevor er nach Lübeck ging – in den Jahren 1632 bis 1641 am Gottorper Hof Umgang mit einem Frescobaldi-Jünger gepflegt hat: des Esajas Compenius Neffen Johannes Hecklauer, der sogar dem Maestro Girozomo zu Gefallen zum Katholizismus übergetreten war. Im übrigen waren dem dänischen Musikleben italienische Einflüsse längst vertraut, es laufen zahlreiche Verbindungslinien zwischen dem „nordischen Venedig“ und der „Adria-Königin“, hatten doch der dänische Musiker Melchior Borchgrevinck (ein Niederländer von westfälischer Abkunft) und der Madrigalist Mogens Pedersön (Magno Petreo), später Jakob Örn, teils vor teils mit dem jungen Schütz bei Giovanni Gabrieli am Lido und im Bann von San Marco studiert. Des Sagittarius Kopenhagener Prunkkonzerte spiegeln seine Sinfoniae Sacrae III, sämtlich auf deutsche Texte; dänisch brach erst während Buxtehudes Manneszeit, in den Jahren 1687/88, mit M. H. Schachts Musicus Danicus eller Danske Samgmester (Neudruck durch G. Skjerne 1928) und durch die Gründung einer stehenden Oper, stärker hervor, deren italienisch-französisches Anfangsrepertoire alsbald durch ein deutsches unter den Hamburgischen Operisten Johann Kayser und Reinhard Keiser mit des letzteren Gattin Susanne als Diva abgelöst werden sollte…“

Die Schlacht bei Gorlice und Tarnow

Bei Gorlice und Tarnow hat unsere Elfte Armee 1915 – im Verbund mit der Vierten österreichischen Armee – die dritte russische Armee vernichtend geschlagen und die russische Front durchbrochen. Zum Sieg führten sie unser Feldmarschall August von Mackensen und sein Stabschef Generaloberst von Seeckt. Es standen 19 deutsche und österreichische Divisionen mit 880 Geschützen und 24 russische Divisionen mit 680 Geschützen gegenüber. Die Russen verloren in der Schlacht 100,000 Tote und Verwundete sowie 250,000 Gefangene, während wir Deutschen nur 40,000 Mann Verlust erlitten. Der Sieg konnte dieses Mal recht gut ausgenützt werden und führte zur Vertreibung der Russen aus Polen. Die Grenzwacht im Osten hat also mal wieder ganze Arbeit geleistet und bekommt daher auch ihr altes schönes Lied von der Karo gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=NlqyBIQ-Cac

„Die Grenzwacht hielt im Osten dem Feinde lange stand

Heut kehrt ihr letzter Posten zurück ins Vaterland

Erschöpft und aufgerieben in treuer Ritterschaft

Die Besten sind geblieben, uns andern brach die Kraft

Doch bringen wir die Fahne, die wehend vor uns stritt

Von Rigas blutgen Planen in allen Ehren mit

Die sturmbewährt sich nimmer vor einem Feind geneigt

Und heute noch und immer den Weg nach Osten zeigt

Es rauscht dort hin zu mahnen, zu ihr der Väter Geist

Trotz aller Not ein Ahnen, das deutsche Zukunft heißt

Sind wir auch fremd geworden euch Brüdern aus dem Reich

Aus West und Süd und Norden, das Banner blieb sich gleich

Ob wir auch hier verderben, das kümmere euch nicht

Die Fahne zu vererben ist unsere letzte Pflicht

Ich darf nicht länger zagen, bald zwingt sie euren Sinn

Nach Ostland sie zu tragen, sie will, sie muß dort hin“

Das Vorgeplänkel im Norden geht nun munter weiter und unser General Ludendorff und sein bewährter Schlachtenhelfer Max Hoffmann erstürmen die Stadt Libau: https://archive.org/details/Ludendorff-Erich-Meine-Kriegserinnerungen

„Auch die Infanteriedivision hatten außerordentliche Marschleistungen aufzuweisen. Die XXXVI. Reservedivision wurde zur Sicherung gegen Kowno an die untere Dubissa vorgeschoben, während die LXXVIII. und VI. Reservedivision bei Schaulen vereinigt wurden. Der Zweck des kühnen Unternehmens war erreicht. Zusehens verstärkte sich der Russe. Es kam für die Folge an der Dubissa von der Mündung bis Kjelmy hin, um Schaulen und nordwestwärts bei ausgedehnten Fronten zu einer Reihe spannungsreicher und für Führung und Truppen aufreibender Kämpfe, die sich über die Monate Mai und Juni hinzogen. Sie wurden unserseits in großer Unterlegenheit verteidigungs- und angriffsweise geführt, veranlaßten uns aber allmählich, um das Gewonnene zu halten und den Feind weiter zu fesseln, noch die VIII. Kavalleriedivision der IX. Armee, die I. Reservedivision und II. Kavalleriedivision der Armeeabteilung Gallwitz und die schwache Division Beckmann der X. Armee nördlich des Njemen einzusetzen. Die Truppen verstärkten sich damit derartig, daß sie unter einem Armeeoberkommando mit seinen zahlreichen Verwaltungsbehörden zusammengefaßt werden mußten; ein Generalkommando genügte nicht mehr. General Otto von Below wurde Oberbefehlshaber, die Armee erhielt den Namen „Njemenarmee“. An seiner Stelle erhielt General von Scholtz den Befehl über die VIII. Armee. Die Dubissa-Linie behaupteten wir in harten Kämpfen. Schaulen konnte auf die Dauer nicht gehalten und nur ein Teil der sehr reichen und für uns so überaus wichtigen Ledervorräte zurückgeschafft werden. Wir mußten die Stadt schon im Mai dem Feinde wieder überlassen und blieben hart südlich von ihr. An der Windau von Kurschany abwärts bis in Höhe von Hasenpot stand unsere Kavallerie, sie wurde zuweilen vom Gegner durchbrochen, hielt aber doch schließlich die Flußlinie. Die III. Kavalleriebrigade hatte am 7. Mai abends Libau genommen. Wir wußten wohl, daß die russischen Truppen dort nur höchst geringen Wert hatten, aber nicht, wie der Zustand der Werke war. Als Kriegshafen war Libau schon vor dem Kriege aufgegeben. Die weiten militärischen Hafenanlagen zeigten die Großzügigkeit des zaristischen Rußlands auf allen Gebieten, auf denen es sich um Machtentfaltung handelte. Die Stadt enthielt wichtige industrielle Anlagen, darunter eine der größten Stacheldrahtfabriken Rußlands. Oberstleutnant Hoffmann schlug einen Handstreich vor. Ich ging darauf ein. Viel Truppen hatten wir nicht. Die III. Kavalleriebrigade unter Oberst von der Schulenburg, zwei bis drei Bataillone und einige Batterien der bereits dort befindlichen Reservedivisionen sollten sich der Stadt von Osten nähern, während ein Landsturmbataillon sollten sich der Küste von Süden her anrückte und Torpedoboote von See her angriffen. Die Festung wurde nicht ernstlich verteidigt. Die Werke wurden von der Besatzung gesprengt, Küstengeschütze stellten sich als Attrappen heraus. Die schwache Besatzung von 1500 Mann ergab sich, als unsere Truppen von Süden und Osten her eindrangen. Die Einnahme von Libau war keine Waffentat, von der später die Weltgeschichte reden wird, sie war aber ein glückliches Unternehmen, an das alle Beteiligten sich gern erinnern. Daß es ohne Verluste ausgeführt wurde, war besonders wertvoll; das entsprach meinem Bemühen, Erfolge mit geringen Einbußen zu erreichen. Die Truppe kann stolz sein, wenn sie hohe Verluste ertragen kann und dadurch siegt. Der Führer hat anders zu denken…“

Johannes Brahms

Unsere deutsche Tondichtung ist wahrlich ein kostbares Kleinod (auch wenn die Karo ja meist skandinavische Todesmetallmusik zu hören pflegt). Johannes Brahms, unser großer deutsches Tondichter, hat heute Geburtstag. Zur Welt kam er 1833 in Hamburg. Von seinen Werken sucht sich die Karo natürlich Darthulas Grabesgesang aus: https://www.youtube.com/watch?v=fFV06NzhJ7c Die Karo hat ja auch den ein paar Verse zu Darthula nach Ossian geschmiedet… http://www.zeno.org/Literatur/M/G%C3%BCnderrode,+Karoline+von/Gedichte/Gedichte+und+Phantasien/Darthula+nach+Ossian

„Nathos schiffet durch den Strom der Woogen

Ardan, Althos, seine Brüder mit,

Erins König, Caibars Zorn zu meiden

In geheimnißvolle Schatten kleiden

Dunkle Wolken ihren fliehnden Schritt.

Wer? o Nathos! ist an deiner Seite!

Traurig seufzt im Wind ihr braunes Haar

Lieblich ist sie, wie der Geist der Lüfte,

Eingehüllt in leichte Nebeldüfte;

Schön vor allen Collas Tochter war.

Ach Darthula! deine irren Segel

Eilen nicht dem wald’gen Etha zu.

Seine Berge heben nicht die Rücken

Und die Seeumwogten Küsten bücken

Turas Felsen schon dem Meere zu.

Wo verweiltet ihr des Südes Winde?

Schwelltet Nathos weiße Segel nicht?

Trugt ihn nicht zum heimathlichen Strande?

Lange blieb er in dem fremden Lande

Und der Tag der Rückkehr glänzt ihm nicht.

Schön, o König Ethas! warst du in der Fremde;

Wie des Morgens Strahl dein Angesicht.

Deine Locken, gleich dem Raben, düster

Deine Stimme, wie des Schilfs Geflüster

Wenn der Mittagswind sich leise wiegt.

Deine Seele glich der Sonne Scheiden,

Doch im Kampfe warst du fürchterlich.

Brausend wie die ungestümen Woogen

Wenn vom Nord die stürm’schen Winde zogen

Stürztest du auf Caibars Krieger dich.

Auf Selamas grau bemoosten Mauern

Sah dich Collas Tochter, und sie sprach:

Warum eilst du so zum Kampf der Speere!

Zahlreich sind des düstern Caibars Heere.

Ach! und meiner Liebe Furcht ist wach.

Freuen wollt ich dein mich, deiner Siege

Aber Caibars Liebe läßt mich nicht.

So sprachst du. Jetzt haben dich die Woogen

Mädchen! und die Stürme dich betrogen,

Nacht umringt dein schönes Angesicht…“

Ein Stücken bei unserem Musikgelehrten Max Kalbeck („Johannes Brahms“) liest euch natürlich auch die Karo vor: http://www.zeno.org/Musik/M/Kalbeck,+Max/Johannes+Brahms

„Otto Friedrich Wilibald Cossel gehörte zu jenen Tantalusenkeln und Stiefkindern des Glückes, vor denen die launische Göttin ihre reichsten Gaben in schimmernder Helle ausbreitet, um sie, sobald sie zögernd danach langen, in Finsternis wieder entschwinden zu lassen. Der rasche und entschiedene Griff der echten Glückskinder ist ihnen versagt, und während diese nicht wissen und kaum darauf achten, was sie gewinnen, beklagen jene um so schmerzlicher den sicheren Verlust, je höher sie dessen Wert zu schätzen verstehen. Cossel war zum Musiker, zum Virtuosen geboren. Doch nur hinter dem Rücken einer egoistischen, musikfeindlichen Mutter durfte er in der Jugend seiner Leidenschaft frönen. Er hatte anfangs Violinspieler werden wollen, weil er das Instrument besonders liebte und die besten Finger dazu besaß, zudem die Geige leicht vor den Augen seiner Aufpasserin verbergen konnte. Ein Brustübel zwang ihn, die Violine wegzulegen. Nun ließ er heimlich ein Klavier auf den Boden des elterlichen Hauses schaffen und fühlte sich dort nur sicher, wenn er die Mutter, welche für Schauspiel und Schauspieler schwärmte, zum Theater begleitet hatte. Erst mit zwanzig Jahren wurde er Schüler von Eduard Marxsen, der lange Zeit in allen die Theorie der Musik betreffenden Dingen eine allgemein anerkannte erste Autorität Hamburgs war. Geradezu ein Wunder soll die Schnelligkeit gewesen sein, mit der Cossel sich eine Technik aneignete, die jedem Virtuosen zur Zierde gereicht hätte. Aber der Konzertsaal verschloß sich dem in sich Zurückgedränkten, Scheuen und Über, bescheidenen, und er tauschte für den duftigen Lorbeerkranz des Künstlers die Dornenkrone des Lehrers ein. Wohl schwang er sich als solcher zu einer hochgeachteten Stellung auf; da er sich aber nicht auf das Geschäft und seinen Vorteil verstand, so mußte er sich mit der Anerkennung der besseren Fachgenossen begnügen und den materiellen Gewinn andern überlassen. Er säete, ohne zu ernten. Sein Acker trug anstatt der goldenen Ähren Disteln und Nesseln; streute der böse Feind nicht Unkraut unter den Weizen, so tat er es selbst. Bezeichnend für ihn ist, daß er grundsätzlich nicht mehr als einen Taler für die Stunde nahm, auch von den Reichsten nicht, die ihm gern das Dreifache gegeben hätten. Ihm war der eine Taler schon zu viel, und das Bewußtsein, mehr für seine Leistungen bezahlt zu bekommen, als diese, seiner Meinung nach, wert waren, quälte ihn. Von Mittellosen nahm er gar nichts und hatte infolge dessen eine Klientel wie ein Armenarzt. Solche Grundsätze charakterisieren den reinen Idealisten, der kein Menschenkenner ist. Seine Warmherzigkeit trug ihm allerdings den höchsten Lohn ein, den er sich wünschen mochte: er bekam den siebenjährigen Johannes Brahms in die Lehre. Aber auch von diesem schnell erkannten, ängstlich gehegten und liebevoll gepflegten Schatz mußte sich der unglückliche, edle Mensch losreißen. Vater Brahms sagte, als er ihm den Sohn übergab: „Min Jehann soll mich so viel lehren als Sie, Herr Cossel, dann weiß hei genug. Hei will ja so gern Klavierspeeler werden.“ Cossel, der sich bald von den ungewöhnlichen Anlagen des Kleinen überzeugte, zog ihn fast ganz zu sich ins Haus, nur daß Johannes daheim die Abendmahlzeiten einnahm und schlief, und es entspann sich ein Verhältnis zwischen beiden wie zwischen Lehrherrn und Lehrling. In den ersten Jahren des Unterrichts wohnte Cossel ziemlich weit von der Ulrikusstraße entfernt, auf dem Steindamm in der Vorstadt Sankt Georg. Das von dem menschenfreundlichen Klaviermeister getroffene Abkommen empfahl sich also besonders der Zeitersparnis wegen, da Johannes nicht bloß die Schule besuchen, sondern auch auswärts üben mußte. Der Lehrer gewann seinen Schüler täglich lieber und freute sich, wenn er das Stakkato seiner dicken Holzpantinen die Treppe herauf klappen hörte. Ging Johannes als Kind auch barfuß, so sorgten doch Mutter und Schwester dafür, daß er, was die Ordentlichkeit und Sauberkeit seines Leibes und seiner Wäsche betraf, dem Elternhause keine Schande machte. Er soll von seinem achten Jahre an ein blitzblankes, flinkes Kerlchen gewesen sein, das sich körperlich und geistig aus den schwachen Anfängen der ersten Kindheit immer tüchtiger herausmachte. Die Jugend hatte sich endlich bei der in langem Dunkel schmachtenden Hinterstubenpflanze gemeldet und unter den vollen Strahlen ihrer belebenden Sonne hob sich das welke Köpfchen frisch empor. Der Gefahr, vor den Jahren zu altern, war der arme Bube glücklich entronnen. Brahms hat im Jünglingsalter seine verlorene Knabenzeit nachgeholt und auch in den Mannesjahren noch immer einen unverbrauchten Vorrat von fröhlichem Kindersinn übrig gehabt. Das Stillsitzen und die Übungen mit fünf Fingern zu acht Takten mögen dem ermunterten Jungen manchmal zuwider gewesen sein. Aber seine Lernbegierde siegte über seine Ungeduld, und der Lehrer suchte ihm den Unterricht so unterhaltend wie möglich zu machen…“

Die Schlacht bei Prag

„Viktoria! mit uns ist Gott,

Der stolze Feind liegt da!

Er liegt, gerecht ist unser Gott,

Er liegt, Viktoria!

Zwar unser Vater ist nicht mehr,

Jedoch er starb ein Held,

Und sieht nun unser Siegesheer,

Vom hohen Sternenzelt.

Er ging voran, der edle Greis!

Voll Gott und Vaterland.

Sein alter Kopf war kaum so weiß,

Als tapfer seine Hand.

Mit jugendlicher Heldenkraft

Ergriff sie eine Fahn,

Hielt sie empor an ihrem Schaft,

Daß wir sie alle sahn;

Und sagte: „Kinder, Berg hinan,

Auf Schanzen und Geschütz!“

Wir folgten alle, Mann vor Mann,

Geschwinder wie der Blitz.

Ach! aber unser Vater fiel,

Die Fahne sank auf ihn.

Ha! welch glorreiches Lebensziel,

Glückseliger Schwerin!

Dein Friederich hat dich beweint,

Indem er uns gebot;

Wir aber stürzten in den Feind,

Zu rächen deinen Tod.

Du, Heinrich, warest ein Soldat,

Du fochtest königlich!

Wir sahen alle, Tat vor Tat,

Du junger Löw‘, auf dich!

Der Pommer und der Märker stritt

Mit rechtem Christenmut:

Rot ward sein Schwert, auf jedem Schritt

Floß dick Pandurenblut.

Aus sieben Schanzen jagten wir

Die Mützen von dem Bär.

Da, Friedrich, ging dein Grenadier

Auf Leichen hoch einher.

Dacht‘ in dem mörderischen Kampf

Gott, Vaterland, und dich;

Sah, tief in schwarzem Rauch und Dampf,

Dich, seinen Friederich.

Und zitterte, ward feuerrot,

Im kriegrischen Gesicht,

(Er zitterte vor Deinem Tod,

Vor seinem aber nicht.)

Verachtete die Kugelsaat,

Der Stücke Donnerton,

Stritt wütender, tat Heldentat,

Bis deine Feinde floh’n.

Nun dankt Er Gott für seine Macht,

Und singt: Viktoria!

Und alles Blut aus dieser Schlacht

Fließt nach Theresia.

Und weigert sie auf diesen Tag,

Den Frieden vorzuziehn;

So stürme, Friedrich, erst ihr Prag,

Und dann führ uns nach Wien.“

So besingt unser Dichter Wilhelm Ludwig Gleim – den unsere Königin Luise zurecht den preußischen Tyrtaios nannte – die Schlacht von Prag, deren Jahrestag wir Panzertiere (und alle wahren preußischen Militaristen) heute feiern. Geschlagen hat diese 1757 unser Preußenkönig Friedrich der Große mit 64,000 Recken gegen Karl Alexander von Lothringen, der über 60,000 Mann verfügte. Der Kampf war blutig. Zwar konnten unsere Preußen den Österreichern einen Verlust von 24,000 Mann beibringen und 60 Kanonen sowie elf Feldzeichen erbeuten, aber sie selbst büßten ebenfalls 18,000 Mann ein. Darunter unser Feldmarschall von Schwerin, dessen Verlust Friedrich der Große den Gegenwert von zehntausend Mann beimißt. Jedoch waren nach der Schlacht 40,000 Österreicher in Prag eingeschlossen. Deren Gefangennahme hätte den Siebenjährigen Krieg wohl entschieden. Ein weiterer Sieg über die verbliebenen österreichischen Truppen und die Tore Wiens wären offengestanden. Das wußte auch Maria Theresia und entsandte Feldmarschall von Daun mit einem starken Entsatzheer, das Friedrich der Große bei Kolin leider nicht zurückschlagen konnte. Nachzulesen gibt es die Geschichte der Schlacht von Prag bei unserem Preußenkönig Friedrich dem Großen in seiner Geschichte des Siebenjährigen Krieges. Die Karo liest euch daraus vom Fortgang der Belagerung von Prag vor: http://friedrich.uni-trier.de/de/volz/3/uc_p1/

„Mittlerweile dauerte die Belagerung Prags fort. Die Stadt wurde bombardiert, aber die Österreicher machten häufig Ausfälle. Eines Tages wollten sie die Batterien am Strohhof angreifen, aber Prinz Ferdinand von Preußen eilte herbei und warf sie mit einem Verlust von 1200 Mann bis zum gedeckten Wege zurück. Ein andermal versuchten sie einen Ausfall nach dem Wischehrad, doch mit so wenig Vorsicht und Überlegung, daß sie den bei Podol errichteten preußischen Batterien die Flanke darboten. Das Geschützfeuer richtete große Verheerungen unter ihnen an, und sie mußten in wilder Flucht nach Prag zurückkehren. Ein drittes Mal unternahm der Prinz von Lothringen mit 4000 Mann einen Ausfall auf der Klein-Seite und eroberte eine nur von fünfzig Mann verteidigte Feldschanze. Aber General Retzow trieb ihn alsbald zurück und verfolgte ihn bis an die Stadttore. Die Preußen hatten bei der Belagerung nicht nur die Feinde, sondern auch die Elemente gegen sich. Infolge von Gewittern und Wolkenbrüchen schwoll die Moldau plötzlich an und riß die Brücke bei Branik fort. Die Strömung trieb die Pontons gegen die Brücke in Prag, sodaß die Feinde vierundzwanzig abfingen. Glücklicherweise entkamen ihnen zwanzig andere, die man bei Podol auffischte. Durch die zahlreichen Bomben wurden einige Stadtteile arg beschädigt. Sogar eine feindliche Bäckerei ging in Flammen auf. Einstimmig berichteten die Überläufer, daß bereits Mangel an Lebensmitteln einträte und daß die Besatzung statt von Schlachtvieh von Pferdefleisch lebte. Ärgerlich war, daß sich weder mit Gewalt noch List gegen die Stadt etwas ausrichten ließ. Man mußte alles von der Zeit erwarten. Nur aus Hunger und Verzweiflung hätte der Prinz von Lothringen den Versuch machen können, sich mit der Waffe einen Weg durch die Preußen zu bahnen, waren doch die Quartiere der Belagerer wegen ihrer starken Verschanzungen unangreifbar. So hätte er sich denn nach einigen fruchtlosen Anstrengungen also doch ergeben müssen. Der Plan, Prag mitsamt der eingeschlossenen Armee zu erobern, wäre indessen geglückt, hätte man ihm Zeit zum Reifen lassen können. So aber galt es, dem Feldmarschall Daun entgegenzutreten. Man mußte eine Schlacht liefern, und die ging verloren. Wir verließen den Herzog von Bevern in seinem Lager in Kuttenberg und Feldmarschall Daun bei Habern. Dort erhielt er alle Verstärkungen, die der Wiener Hof aus den Garnisonen der Erbländer und von den ungarischen Truppen herbeiziehen konnte. Dazu kamen die Flüchtlinge aus der Prager Schlacht, sodaß seine Armee von 14,000 Mann, die sie bei Beginn des Feldzuges gehabt hatte, nun auf 60,000 anwuchs. Die starke Vermehrung seiner Streitkräfte warf alle bisherigen Pläne des Königs um. Er mußte den Herzog von Bevern unbedingt unterstützen, wenn dieser sich gegen eine dreifache Übermacht behaupten sollte. Andrerseits war eine Schwächung der Belagerungsarmee gewagt, da sie einen weiten Umkreis zu verteidigen hatte und die in der Stadt eingeschlossenen 40,000 Mann von Tag zu Tag einen Ausfall machen konnten. Dennoch erübrigte man durch sparsame Besetzung und teilweise Zusammenziehung oder Verstärkung der Stellungen 10 Bataillone und 20 Schwadronen. Dies Detachement durfte sich zwar von Prag entfernen, aber nicht zu lange, oder die Blockade mußte darunter leiden. Wollte man Prag und die darin eingeschlossene Armee in seine Gewalt bekommen, so mußte Feldmarschall Daun aus jener Gegend unbedingt vertrieben werden. Die Belagerungstruppen hatten zwar günstige Stellungen, um Ausfälle zurückzuweisen, bildeten aber nur ein einziges Treffen, und es wäre ihnen daher nicht möglich gewesen, sich in Front und Rücken zugleich zu verteidigen. Auch wäre den Belagerern, hätten sie sich rings um Prag selbst einschließen lassen, die Fourage ausgegangen, die sich die Kavallerie schon vier bis fünf Meilen weit vom Lager suchen mußte. Aus diesen triftigen Gründen beschloß der König, sich persönlich an die Spitze des Hilfskorps zu setzen, das zum Herzog von Bevern stoßen sollte. Er wollte sich an Ort und Stelle selber ein Urteil bilden, was am besten zu tun sei…“

Kaiser Heinrich der Zweite

Am heutigen Tag im Jahre 973 (oder 978) wurde in Abbach (oder Hildesheim) unser alter deutscher Kaiser Heinrich der Zweite geboren, der letzte der Ottonen. Der Sohn Heinrichs des Zänkers folgte 1002 seinem Vetter Kaiser Otto dem Dritten nach. Viel zu tun hatte er nicht. Die pflichtgemäßen Italienfahrten zur Erlangung der Kaiserwürde und einige Grenzkriege gegen die Polen. Damals ging es unsrem alten deutschen Reich wahrlich gut und sicher thronte dieses im Herzen Europas. Dank der Arbeit unserer großen Herrscher, namentlich Heinrich dem Ersten und Otto dem Großen. „Heil dir im Siegerkranz“ – das Kaiserlied der Hohenzollern – freut bestimmt auch unseren Kaiser Heinrich: https://www.youtube.com/watch?v=4cfzFBTK9i8

„Heil dir im Siegerkranz,

Herrscher des Vaterlands!

Heil, Kaiser, dir!

Fühl in des Thrones Glanz

die hohe Wonne ganz,

Liebling des Volks zu sein!

Heil Kaiser, dir!

Nicht Ross und Reisige

sichern die steile Höh,

wo Fürsten stehn:

Liebe des Vaterlands,

Liebe des freien Manns

gründet den Herrscherthron

wie Fels im Meer.

Heilige Flamme, glüh,

glüh und erlösche nie

fürs Vaterland!

Wir alle stehen dann

mutig für einen Mann,

kämpfen und bluten gern

für Thron und Reich!

Handlung und Wissenschaft

hebe mit Mut und Kraft

ihr Haupt empor!

Krieger- und Heldentat

finde ihr Lorbeerblatt

treu aufgehoben dort

an deinem Thron!

Sei, Kaiser Wilhelm, hier

lang deines Volkes Zier,

der Menschheit Stolz!

Fühl in des Thrones Glanz,

die hohe Wonne ganz,

Liebling des Volks zu sein!

Heil, Kaiser, dir!“

Beim Thietmar von Merseburg muß die Karo jetzt ein wenig blättern, bevor es bei ihm mit der Geschichte unseres Kaisers Heinrichs des Zweiten weitergeht. Unser werter Herr Chronist versucht sich mal wieder etwas als Dichter und dieses Lobgedicht auf den letzten der Ottonen schnappt sich die Karo natürlich: http://141.84.81.24/thietmar/edition/vorrede.html

„Heinrich erklomm, sobald er entsagt den Spielen des Knaben

Er, der Könige Sproß, standhaft die Höhen der Tugend.

Heinrich erzeugte ihn, Bayerns mächtiger Herzog,

Gisela, die ihn gebar, war Konrads Tochter und Abbild,

Konrads, welchem das Haupt die Krone Burgunds schmückte.

Bischof Wolfgang leitete klug den trefflichen Zögling,

Der voll feurigen Eifers dem Herrn zu folgen bemüht war.

Als dann Herzog Heinrich verschied, da folgte der Erbe ihm,

Der mit dem Herzogshute die Krone des Kaisers vereinet.

Deutschlands größter Teil, einst blutig verheert von den Slawen,

Dankt jetzt freudigen Sinns dem Herrscher, der Ruhe des Friedens

Gab dem Reiche, der Vielen verlieh den ersehnten Wohnsitz

Und den Schutz des Gesetzes, des Arm den frevelnden Räuber

Scheuchte und ihn zwang, der Strenge des Rechtes den Nacken zu beugen.

Heinrich bringt den Feind, der frech sich erhebet, zur Demut,

Aber den Freund gewinnet er ganz mit lieblicher Rede.

Weicht er einmal von der Tugend, sogleich ergreift ihn die Reue,

Tränen der Buße vergießet er dann, ob der Sünden des Fleisches,

Treu hilft stets er der Kirche, erbarmet sich jeglichen Elends.

Merseburg, kenntest du ganz die Wünsche alle, die frommen,

Die für dich das Herz des erhabenen Fürsten erfüllen,

Immer und immer sehntest du dich nach der Nahe des Teuren,

Priesest die Gaben des Herrn, die reichen, und lohntest ihm dankbar.“

Damit hätte die Karo der Dichtung im Goetheschen Sinne genüge getan, die geschichtliche Wahrheit gibt es von unserem Friedrich Kohlrausch in den „Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser“ – unser Kaiser Heinrich der Zweite bekommt es nun mit dem größenwahnsinnigen Polenhäuptling Bohnen-Affe oder so ähnlich zu tun und muß dazu noch in Italien für Ordnung sorgen, wobei die Hauptstadt Pavia in Flammen aufgeht: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html

„Unwillig zog Eckhard von Werla fort; er wollte sich mit Hermann von Schwaben verbinden; allein der Verrat ereilte den tapfern Mann mitten auf seiner Laufbahn. Zwei Söhne des Grafen Siegfried von Northeim hatten ihm, wir wissen nicht aus welchem Grunde, den Tod geschworen. Als Eckhard, nichts ahnend, auf seiner Reise auf dem Schlosse des Grafen Siegfried einkehrte, sich mit den Seinigen zu erfrischen, warnte ihn dessen, mitleidige Hausfrau, Ethelinde, an dem Tage nicht weiter zu ziehen; ihre Stiefsöhne hätten sich mit ihren Brüdern gegen ihn verschworen und ihm einen Hinterhalt gelegt. Aber der tapfere Eckhard achtete der Warnung nicht, zog weiter, und gelangte auch bis zu der königlichen Pfalz Pölde, – er wollte nämlich noch einmal nach Thüringen zurückkehren. In Pölde legte er sich mit den Seinigen zur Ruhe; in der Nacht aber wurde er von den Verschworenen überfallen, zwei seiner Gefährten wurden vor seiner Türe erschlagen, und er selbst, als er das Fenster aufriß, durch eine Lanze ins Genick getroffen und tot zu Boden gestreckt. So fiel der Mann, von welchem Thietmar sagt, „daß er eine Zierde des Reiches, ein Trost des Vaterlandes, eine Hoffnung des Volkes, ein Schrecken der Feinde war, und in allen Stücken ein vollkommener Mann gewesen wäre, wenn er nicht nach der Krone gestrebt hätte.“ Seine Gemahlin Swanehild brachte den Leichnam nach seiner Stadt Jena und bestattete ihn daselbst. – Der Graf Werner, der jedoch an dem Morde keinen Teil hatte, wurde nun endlich mit seiner geliebten Liutgard vereinigt. Sofort empfanden es auch die östlichen Marken, daß der tapfere Arm Eckhards fehlte; der Polenherzog Boleslaw brach bei der Nachricht von seinem Tode in die Markgrafschaft Eckhards ein und eroberte die Städte Budissin, Strehla und Meißen. Herzog Heinrich versicherte sich indes der einzelnen Fürsten des Reiches, die noch nicht für ihn entschieden waren, empfing in Mainz die Huldigung der Bayern und Franken und zugleich Krone und Salbung von dem Erzbischof Willigis; bald darnach die Huldigung der sächsischen und thüringischen Fürsten zu Merseburg, und endlich zu Duisburg die der Lothringer, von welchen er auch nach Aachen geführt und feierlich auf den Stuhl Karls des Großen gesetzt wurde. So war er noch im Laufe des Sommers: 1002, ohne allgemeine Wahlhandlung aller Stämme, von den einzelnen Völkerschaften als König der Deutschen anerkannt worden. Nur die Schwaben fehlten noch; aber auch ihr Herzog hatte schon erkannt, daß er allein dem Willen der übrigen deutschen Völker nicht widerstreben könne; als Heinrich von Aachen zurückkam, erschien Hermann vor ihm am 1. Oktober in Bruchsal und schwur den Eid des Dienstmannes und Reichsvasallen. Er wurde im Herzogtum Schwaben oder Alemannien bestätigt. Deutschland war wieder zur Einigkeit zurückgebracht. Der friedliebende König Heinrich hätte es auch in Ruhe regieren mögen, wenn er nicht an dem kriegerischen und ehrsüchtigen Herzoge Boleslav von Polen einen sehr unruhigen Vasallen und Nachbar gehabt hätte. Boleslav hatte sich zwar mit den sächsischen Fürsten zur Anerkennung Heinrichs in Merseburg eingefunden, hatte Verzeihung für seinen Einfall in die östliche Markgrafschaft erhalten und war sogar mit der Hoheit über die Länder der Lausitzer und Mitzirner beliehen worden; aber Meißen, welches er auch verlangte, versagte ihm Heinrich und so zog er mit Groll im Herzen in sein Land zurück. Zwistigkeiten in der Herzogsfamilie von Böhmen gaben ihm Gelegenheit, seinen Einfluß auch in dieses Land auszudehnen und dasselbe sogar für einige Zeit mit Polen zu vereinigen, so das er, da er auch Schlesien besaß, das ganze Slawenland von der Ostsee bis nach Ungarn, und von der Elbe bis an die Grenze der Russen, beherrschte. Boleslav, mit dem Beinamen Chrobri, der Kühne, war nicht bloß ein Raubherzog, der mit schnell zusammengerafften Scharen nach altslawischer oder ungarischer Weise Verheerungszüge machte, sondern seine kriegerischen Einrichtungen waren auf Dauer berechnet; er hielt schon eine Art stehender Miliz, die schnell zur Hand sein mußte und besonders an den Grenzen gebraucht wurde, wie einst König Heinrichs I. Merseburger Schar. Es entspann sich ein gefährlicher Grenzkrieg, der vorzüglich die Elbgegenden hart traf aber auch von Böhmen aus Bayern verwüstete. Anstatt diesen Krieg sogleich in seinem Beginn mit Nachdruck zu Ende zu führen, glaubte Heinrich, nach dem Vorbilde seiner Vorgänger, auch Italien nicht außer Acht lassen zu dürfen. Hier war gleich, nachdem Ottos III. Leiche über die Alpen getragen war, die deutsche Herrschaft über den Haufen geworfen und wieder ein ein heimischer König, der Markgraf Harduin von Ivrea, gewählt worden. Heinrich sandte zwar sofort nach seiner Thronbesteigung, 1002, den Herzog Otto von Kärnten nach Italien, in der Meinung, es werde ein Leichtes sein, dieses Land wieder zum Gehorsam zu bringen; allein Otto wurde in den Alpenpässen von Harduin überfallen und zurückgeschlagen. Jetzt, im Frühjahre 1004, zog Heinrich selbst über die Alpen, und vor seinem Heere zerstreuten sich Harduins Anhänger; Heinrich aber er hielt die Huldigungen der angesehensten Fürsten Oberitaliens und wurde am 15. Mai 1004 in Pavia mit der eisernen Krone eines Königs von Italien gekrönt. Allein auf das Freudenfest folgten unmittelbar Aufruhr und Mord. Noch an dem Abende des Krönungstages, da viele Fürsten und Herren in dem königlichen Palaste festlich um den König versammelt waren, stürmte die Volksmasse, durch Händel beim Trunke mit den Deutschen gereizt, vielleicht auch durch Harduins Freunde aufgewiegelt, im wilden Tumulte gegen den Palast heran. Umsonst versuchte der Erzbischof Heribert von Köln aus einem Fenster herab die Menge zu beschwichtigen; ein Hagel von Steinen und Pfeilen war die Antwort. Des Kaisers Krieger waren teils in der Stadt, teils draußen zerstreut; man schlug sich in der finstern Nacht wild in den Straßen; der Palast wurde glücklich verteidigt, allein die Häuser umher gerieten in Flammen und zündeten zuletzt auch den Palast an; man war so glücklich, den König in das Petrikloster außerhalb der Stadt in Sicherheit zu bringen. Unterdeß gelang es auch den deutschen Kriegern, die außerhalb waren, die Tore zu erbrechen und den Ihrigen zu Hilfe zu kommen; und da nun die Einwohner von den Dächern Steine und Pfeile herabschleuderten, so rächten sich die Deutschen dadurch, daß sie die Häuser anzündeten; bald stand die ganze Stadt Pavia in Flammen und sank mit dem Palaste in Asche. Heinrich, der mit betrübtem Herzen dieses große Unglück aus dem Petrikloster mit angesehen hatte, zog, mit Widerwillen gegen Italien erfüllt, nach Deutschland zurück…“

Die Schlacht bei Herbsthausen

Geschlagen wurden die Gallier bei Herbsthausen im Jahre 1645 von unserem Feldmarschall Franz von Mercy und unserem General Johann von Werth. Der gallische Monty Turenne hatte 10,000 Kriegsknechte aufgeboten, vermochte aber nicht den 12,000 Recken unseres kaiserlich-bayrischen Heeres standzuhalten. Bis zu 5000 Feinde erschlugen wir in der Schlacht und machten weitere 2600 zu Gefangenen. Selbst hatten wir rund 800 Gefallene. Es solcher Schlachtensieg über die Gallier muß natürlich mit Theodor Körners epischen Kampflied „Lützows verwegene Jagd“ gefeiert werden: https://www.youtube.com/watch?v=E5bmg6jJbXI

„Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?

Hör´s näher und näher brausen.

Es zieht sich herunter in düsteren Reihn

und gellende Hörner schallen darein

erfüllen die Seele mit Grausen

Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd

Was zieht dort rasch durch den finstern Wald

und streift von Bergen zu Bergen?

Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt,

das Hurra jauchzt, und die Büchse knallt

es fallen die fränkischen Schergen

Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd

Wo die Reben dort glühen dort braust der Rhein,

der Wütrich geborgen sich meinte

Da naht es schnell mit Gewitterschein

und wirft sich mit rüstigen Armen hinein

und springt an das Ufer der Feinde.

Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!

Was braust dort im Tale die laute Schlacht

was schlagen die Schwerter zusammen?

Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht

und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht

und lodert in blutigen Flammen.

Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!

Was scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht

unter winselnde Feinde Gebettet?

Es zucket der Tod auf dem Angesicht

doch die wackern Herzen erzittern nicht

das Vaterland ist ja gerettet!

Und wenn ihr die schwarzen Gefallnen fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Die wilde Jagd und die deutsche Jagd

auf Henkersblut und Tyrannen!

Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt!

Das Land ist ja frei, und der Morgen tagt

wenn wir’s auch nur sterbend gewannen.

Und von Enkeln zu Enkeln sei’s nachgesagt:

Das war

Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.“

Den eigenhändigen Schlachtbericht unseres Franz von Mercy hat unser Geschichtsschreiber Johann von Heilmann seinem Buch „Die Feldzüge der Bayern in den Jahren 1643, 1644 und 1645 unter Marschall von Mercy“ beigefügt und so kann euch die Karo diesen nun vorlesen: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10374382_00005.html

„Durchlauchtigster Herzog, gnädigster Kurfürst und Herr. Eurer kurfürstlichen Durchlaucht werden verhoffentlich von dero alhero geschickten Kurier mein untertänigsten Bericht gnädigst empfangen und daraus was uns Gott für ein Viktoria geben, zu vernehmen sich gnädigst belieben lassen haben. Weiln nun ich die ausführliche Relation wie es in einem und andern mit dieser Rencontre hergegangen Eurer kurfürstlichen Durchlaucht noch nicht übersenden kann, welche ich aber aufsetzen lassen, und deroselben und selbigen dero gnädigsten Belieben nach zu München drucken zu lassen, untertänigst hinnach überschicken will. Als schicke ich unter dessen Bringern, diesen Obristen Hans Jacob Kolb von Steinderff mit etlichen Standarten und Fahnen welche bereits eingeliefert worden, deren noch mehr bekommen, aber noch mit geliefert und Eure kurfürstliche Durchlaucht alles, wie es in diesem Treffen hergegangen, untertänigst mündlich referieren wird, so sich tapfer und sehr wohl gehalten, in deme er mit seinem Regiment eben im Anzuge auf den Feind begriffen gewesen, und mit allein unsere Reiter auf dem rechten Flügel so zurück gewichen, sich wider zu wenden gemacht, sondern auch den Feind darauf reboussiert, und also nicht wenig verpracht daß man die Viktoria erhalten, die Generalspersonen und andere hohe Offizier haben bei dieser Occasion alle ihre Schuldigkeit getan, und darbei her Tapferkeit und Valor wohl erwiesen, und hat sich daß Fußvolk sehr wohl, die Reiterei aber auf dem rechten Flügel sich sehr übel gehalten und durchgegangen, sich aber wider gewendet und darauf angesetzt, allein Kann ich niemand als hauptsächlich der Wenigkeit deren dabei gewesenen Offizier weiln deren soviel von der böhmischen Occasion noch gefangen Feind die Schuld geben. Ich habe aber den Obristen anbefohlen, andern zum Schrecken und Künftig Exempel etliche gemeine Reiter aufhängen zu lassen, Feind von dem Feind nicht soviel Offizier als man vermeint gefangen, sondern meisten teils niedergemacht worden, wie dann von dem alt Rosischen Regiment in allem an Offizier und Reiter, nicht über 20 davon kommen, und also meisten teils Todt geblieben, oder gefangen worden, auf unserer seitdem ist tot der Obrist Beauuau, der Obristleutnant Angeloch vom Puchrischen Regiment sehr verwundet auch ein Hauptmann Sack vom meinem Regiment tot, und mein Vetter einer von Argenteau übel gequetscht. Wir haben des Trassi und Tourenne Regiment so nicht bei dem Treffen gewesen bei Mergentheim, welche die Retirada machen sollen angetroffen, selbige Chargieren lassen, so auch ganz kaputt und ruiniert worden, und haben alsobalden den Obrist Creitz mit seinem und Sporckischen Regiment nach Schwäbisch Hall geschickt, um zu sehen, daß er die zwei an noch vom Feind daselbsten hinterlassene halbe Kartaunen bekommen möge. Ich aber marchier mit der Armada gegen dem Rhein und werde diese Victoria proseguieren auch tun was immer Mensch und möglich, wie dann auf die 1500 Pferde zu 100, 200, 300 die Flüchtige zu verfolgen nachgeschickt, hoffe auch, sie sollen noch viel Gefangene von demselben einbringen, massen auch gleich ietzo ihre fürstliche Durchlaucht zu Würzburg mich auisieren lassen, daß die einige kaiserliche Reiter so der Orten liegen von ihnen sechs Standarten eingebracht, und scheint sie sich gegen Hessen wenden werden, habe auch dem Salis und Nussbaumischen Obristleutnant befohlen, mit den Salischen Völkern und soviel er Obristleutnant entbehren kann gegen Philippsburg, wie es auch bereits geschehen ist, zu avancieren, werde auch Sehen, daß die wenigen Örter, so der Feind diesseits eingenommen hat, wiederum mögen rekuperiert werden, auch mich jederzeit nach des Feinds andamenti korportieren, allein vernim ich aus des Generalmajor Rosen und andern gefangen Offizier Diskursen soviel, daß sie bald wiederum ein stark Korps zusammen bringen auch mit ihnen die Hessen und Königsmark sich konjungieren werden, wie es schon im Werk gewesen, und ist nicht zu zweifeln, daß sowohl Frankreich als die Hessen, Königsmark und Schweden auf Eure kurfürstlichen Durchlaucht Waffen aufs äußerste feierlich losgehen werden, würd also doch ohne gehorsamste Maßgebung, höchst notwendig sein, damit man schon diese Victoria erhalten werde, mit allein mit den neuen Werbungen schleunigst fortfahren, sondern auch dahin sehen möge, damit dieses Korps auf alle Mittel und Weg gestärkt auch Eure kurfürstliche Durchlaucht frontieren mit Land und geworbenen Volk auf alle Mittel und Weis wie solche zu bekommen, auf alle Künftig suentus versichert werden. Ich vermeinete auch (jedoch ohne untertänigste Maßgebung) jetzo wäre die rechte Zeit, die Friedensmittel zu erheben, Wann die Amnistia publiziert und mit allen benachbarten Katholischen und katholischen Ständen eine neue Allianz den Frieden zu erheben, oder rechte Defension und Verfassung mit deren Zutun ergriffen wurde, wann auch Werber heraußen wären, zweifle ich nicht es wurden sich viel von den Gefangenen unterhalten lassen. Ich lasse die Völker zu Fuß so vom Feind gefangen worden unsern Regimentern unter stoßen, welche wohl werden gut tun müssen, dann wann sie ausreißen sollten, will ich von ihnen brav aufhängen, auch selbige wann es von Nöten, schon vorausschicken und tot schlagen lassen. Sonsten will ich wessen mich in einem und andern sowohl wegen den gefangenen Offizier als sonsten weiter zu verhalten haben wird, Eurer kurfürstlichen Durchlaucht gnädigsten Befehl gehorsamst erwarten. Die Liste der Gefangenen, wie auch der Toten hab ich noch nicht haben können, will aber selbige untertänigst hinnach überschicken. Derselben zu beharren. Eurer kurfürstlichen Durchlaucht Bischofsheim 7. Mai 1645. P. S. Auch gnädigster kurfürstlicher und Herr, hierbei haben Eure kurfürstliche Durchlaucht die Sachen aus des Trassi Kanzlei gnädigst zu empfangen, von denen andern, hab ich nichts bekommen können, weiln sie das Schloß zu Mergentheim besetzt gelassen, so ich auch erst hab beschießen müssen, unter dessen sie alle Sachen darin verbrennt haben. Untertänigster gehorsamster Franz von Mercy.“

König Ruprecht

Unser altes deutsches Reich war schon eine schöne Sache. Während nämlich die Gallier 1789 eine riesige Staatsumwälzung ins Werk setzen mußten, um den unfähigen Ludwig den Sechzehnten los zu werden und dabei vom katholischen Regen in die freimaurerische Traufe gekommen sind, wählten unsere deutschen Kurfürsten 1400 einfach Ruprecht von der Pfalz zum König, nachdem es ihnen mit der Faulheit König Wenzels zu bunt geworden ist. In alter Zeit kam es meist zum Kampf zwischen dem Gegenkönig und dem Throninhaber, aber Wenzel der Faule wurde eben nicht grundlos der Faule genannt. Er blieb untätig in den Ländern seiner böhmischen Hausmacht und so konnte unser König Ruprecht ungestört schalten und walten. Doch fand der neue König viele mächtige Gegner in unserem alten Reich. Hinzu kam sein fehlgeschlagener Italienzug, der 1402 statt mit der Erlangung der Kaiserwürde mit dem Verlust des Heeres endete. Der Rest seiner Herrschaft war eher durchwachsen und kann mit der glücklosen Regierung König Konrads des Ersten verglichen werden. Hätte unser König Ruprecht länger gelebt, so hätte er sich vielleicht doch noch durchsetzen können. So aber folgte ihm keiner seiner Söhne nach, sondern der Luxemburger Sigismund erlangte 1411 die deutsche Krone. Geboren wurde unser König Ruprecht 1352 im bayrischen Amberg. Im Jahre 1374 heiratete er die Hohenzollerin Elisabeth von Nürnberg, die ihm sechs Söhne und drei Töchter schenkte. Das Kaiserlied der Hohenzollern „Heil dir im Siegerkranz“ hat sich die Karo für unseren König Ruprecht zum Wiegenfest ausgesucht: https://www.bitchute.com/video/Ob7TiUyA8fDW

„Heil dir im Siegerkranz,

Herrscher des Vaterlands!

Heil, Kaiser, dir!

Fühl in des Thrones Glanz

die hohe Wonne ganz,

Liebling des Volks zu sein!

Heil Kaiser, dir!

Nicht Ross und Reisige

sichern die steile Höh,

wo Fürsten stehn:

Liebe des Vaterlands,

Liebe des freien Manns

gründet den Herrscherthron

wie Fels im Meer.

Heilige Flamme, glüh,

glüh und erlösche nie

fürs Vaterland!

Wir alle stehen dann

mutig für einen Mann,

kämpfen und bluten gern

für Thron und Reich!

Handlung und Wissenschaft

hebe mit Mut und Kraft

ihr Haupt empor!

Krieger- und Heldentat

finde ihr Lorbeerblatt

treu aufgehoben dort

an deinem Thron!

Sei, Kaiser Wilhelm, hier

lang deines Volkes Zier,

der Menschheit Stolz!

Fühl in des Thrones Glanz,

die hohe Wonne ganz,

Liebling des Volks zu sein!

Heil, Kaiser, dir!“

Bei unserem Geschichtsschreiber Konstantin von Höfler („Ruprecht von der Pfalz“) macht sich unser Wittelsbacher nun daran den Sturz Wenzels des Faulen ins Werk zu setzen: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016115_00001.html

„In Folge dieses obersten Grundsatzes des neu eingesetzten Königtums, welcher also nicht sowohl auf Wahrung des Reiches als auf Wahrung der Macht der geistlichen Kurfürsten gerichtet war, widerrief denn auch sogleich der König alle Freiheiten, Gnaden, Privilegien und Herkommen, in welcher Weise diese auch und wem immer „vertraut oder verschrieben worden“. Sie sollten samt und sonders abgetan. Sein. Das Reich erfuhr jetzt, was der Thronwechsel zu bedeuten habe. Es zerfiel faktisch in zwei Hälften, eine westliche, Rheinland, und eine östliche, Böhmen mit den zunächst gelegenen deutschen Landen. Unter der kurfürstlichen Oligarchie hatte sich eine schwache Majorität gebildet, zu drei Vierteilen aus geistlichen, zu einem aus weltlichen Kurfürsten bestehend. Sie legte ihrem Schützlinge, der jetzt erntete, was sein Vater ausgesäet, als er die klerikalischen Rechte so sehr verfocht, eine beliebige Kapitulation vor, band ihm die Hände, und überließ es ihm dann, mit dem ausgesprochenen Programme fertig zu werden, so gut es ging. Der Leiter des Ganzen, Johann Erzbischof von Mainz, hatte sich schon sechs Wochen vor Ruprechts Krönung durch fünf Urkunden in den Besitz aller gewünschten Bestätigungen für sich, sein Stift und seinen Klerus gesetzt, mit welchem die Mainzer Bürger regelmäßig in Hader begriffen waren. Das neue Königtum sollte somit Gegenteil des alten werden, wie einst König Friedrich II., durch die geistlichen Fürsten gegen Otto IV. erhoben, versprach, alle Schritte zu vermeiden, durch die sein Gegner Gott und den Menschen verhaßt geworden war. Seltsam war es dabei, daß in Betreff der wichtigsten Frage, welche etwa es rechtfertigen konnte, wenn geistliche Kurfürsten die Zügel der Regierung in ihre Hand zu nehmen trachteten, der der kirchlichen Einheit, der neue König sehr bald dem Könige von Frankreich gestand, er habe in Bezug auf die Tilgung des Schismas „keinen sonderlichen Weg für sich gewinnen können“. Gerade in dieser wichtigsten Angelegenheit, in welcher Kurfürst Ruprecht II. dem Könige Wenzel so scharf entgegengetreten war, war Ruprecht III. als König – ratlos. Hatte er einen Anteil an dem Schreiben seines Vaters, so galt auch hier, wie der Florentiner Machiavelli meinte: ganz anders nehmen sich die Dinge aus, wenn man sie vom Berge, und ganz anders, wenn man sie von der Ebene aus betrachtet. Das ganze Streben des neuen Königs mußte jetzt darauf gerichtet sein, sich Anhänger zu verschaffen und dem rechtmäßigen Herrn seine Getreuen zu entziehen. Das bayerische Haus in seinen verschiedenen Linien scheint sich der neuaufblühenden Größe des Hauptzweiges schon 1400 zum größeren Teile angeschlossen zu haben. Dies mußte für Wenzel besonders empfindlich sein, da er wohl von dieser Seite am ehesten auf Treue und Anhänglichkeit gerechnet hatte. Für Ruprecht aber war der Anschluß seiner bayerischen Vettern nicht bloß an und für sich von äußerster Wichtigkeit, da er nun auch hoffen konnte, im übrigen Oberdeutschland anerkannt zu werden, sondern auch aus dem Grunde, weil sich ihm durch die Verbindung mit der Ingolstädter Linie die Aussicht eröffnete, auch mit der Königin Isabella von Frankreich in ein freundliches Verhältnis zu treten, um dadurch den französischen Hof für sich zu gewinnen. Der Gemahl einer bayerischen Prinzessin wurde entthront – der deutsche König Wenzel; wider ihn sollte durch eine bayerische Prinzessin deren Gemahl gewonnen werden – der französische König Karl VI.; das eine wie das andere zu Gunsten eines bayerischen Fürsten. Es war diese Umkehr des natürlichen Verhältnisses nur eine der vielen Folgen des ersten falschen und verhängnisvollen Schrittes. Nach den Angaben der Regesten verlieh der König gleich im ersten Monate nach seiner Krönung dem Grafen Adolf von Kleve und zu der Mark und seinem Schwiegersohne, dem Herzoge Karl von Lothringen, ihre Lehen; ebenso dem Herzoge Stefan von Bayern, dem Grafen Aylff von Waldeck; für Rudolf von Anhalt, erwählten Bischof von Halberstadt, verwendete er sich um Bestätigung bei dem Papste. Doch mußte er noch im Januar 1400 den Nürnbergern versprechen, sie innerhalb Jahresfrist nicht zu verhalten, ihm gegen Rotenburg, Wertheim, Weißenburg und Schweinfurt, wo sie ihm nicht huldigen wollten, Hilfe zu leisten. Als er im Februar über Bonn, Koblenz, Marburg, Frankfurt, Heidelberg, Mergentheim nach Franken gekommen war, machten sich die Dinge schon besser. Bischof Gerhard von Würzburg hatte sich seines Sieges über die Bürger nicht lange erfreut. Er starb wenige Tage, nachdem er sich an König Ruprecht angeschlossen. Die Kapitularen parteien sich zwischen dem kriegerischen Dompropst Johann von Egloffstein und Rudolf, Grafen von Wertheim ; sie entschieden sich aber zuletzt am Sankt Elsbethtag, die Angelegenheit dem neuen Könige zu überlassen, welcher nun den Dompropst mit den Regalien belehnte und sich für ihn bei Papst Bonifacius verwandte. Der neue Bischof war ein Bruder des Deutschordensmeisters Konrad von Egloffstein, welcher auch dem Bischofe 700 Gulden lieh, die Bestätigung bei Papst Bonifacius zu erlangen. Ruprecht gewann dadurch zwei Herren für sich, und da Bischof Albert von Bamberg hochbetagt war und ein Teil der Kapitularen sich an den Papst gewandt hatte, den neuen Bischof von Würzburg als Koadjutor von Bamberg zu ernennen, so war Ruprechts Einfluß in Franken sichergestellt, als der Papst, wenn auch nicht die Bitte der Bamberger Kapitularen, aber doch die Ruprechts bewilligte…“