Am heutigen Tag im Jahre 973 (oder 978) wurde in Abbach (oder Hildesheim) unser alter deutscher Kaiser Heinrich der Zweite geboren, der letzte der Ottonen. Der Sohn Heinrichs des Zänkers folgte 1002 seinem Vetter Kaiser Otto dem Dritten nach. Viel zu tun hatte er nicht. Die pflichtgemäßen Italienfahrten zur Erlangung der Kaiserwürde und einige Grenzkriege gegen die Polen. Damals ging es unsrem alten deutschen Reich wahrlich gut und sicher thronte dieses im Herzen Europas. Dank der Arbeit unserer großen Herrscher, namentlich Heinrich dem Ersten und Otto dem Großen. „Heil dir im Siegerkranz“ – das Kaiserlied der Hohenzollern – freut bestimmt auch unseren Kaiser Heinrich: https://www.youtube.com/watch?v=4cfzFBTK9i8
„Heil dir im Siegerkranz,
Herrscher des Vaterlands!
Heil, Kaiser, dir!
Fühl in des Thrones Glanz
die hohe Wonne ganz,
Liebling des Volks zu sein!
Heil Kaiser, dir!
Nicht Ross und Reisige
sichern die steile Höh,
wo Fürsten stehn:
Liebe des Vaterlands,
Liebe des freien Manns
gründet den Herrscherthron
wie Fels im Meer.
Heilige Flamme, glüh,
glüh und erlösche nie
fürs Vaterland!
Wir alle stehen dann
mutig für einen Mann,
kämpfen und bluten gern
für Thron und Reich!
Handlung und Wissenschaft
hebe mit Mut und Kraft
ihr Haupt empor!
Krieger- und Heldentat
finde ihr Lorbeerblatt
treu aufgehoben dort
an deinem Thron!
Sei, Kaiser Wilhelm, hier
lang deines Volkes Zier,
der Menschheit Stolz!
Fühl in des Thrones Glanz,
die hohe Wonne ganz,
Liebling des Volks zu sein!
Heil, Kaiser, dir!“
Beim Thietmar von Merseburg muß die Karo jetzt ein wenig blättern, bevor es bei ihm mit der Geschichte unseres Kaisers Heinrichs des Zweiten weitergeht. Unser werter Herr Chronist versucht sich mal wieder etwas als Dichter und dieses Lobgedicht auf den letzten der Ottonen schnappt sich die Karo natürlich: http://141.84.81.24/thietmar/edition/vorrede.html
„Heinrich erklomm, sobald er entsagt den Spielen des Knaben
Er, der Könige Sproß, standhaft die Höhen der Tugend.
Heinrich erzeugte ihn, Bayerns mächtiger Herzog,
Gisela, die ihn gebar, war Konrads Tochter und Abbild,
Konrads, welchem das Haupt die Krone Burgunds schmückte.
Bischof Wolfgang leitete klug den trefflichen Zögling,
Der voll feurigen Eifers dem Herrn zu folgen bemüht war.
Als dann Herzog Heinrich verschied, da folgte der Erbe ihm,
Der mit dem Herzogshute die Krone des Kaisers vereinet.
Deutschlands größter Teil, einst blutig verheert von den Slawen,
Dankt jetzt freudigen Sinns dem Herrscher, der Ruhe des Friedens
Gab dem Reiche, der Vielen verlieh den ersehnten Wohnsitz
Und den Schutz des Gesetzes, des Arm den frevelnden Räuber
Scheuchte und ihn zwang, der Strenge des Rechtes den Nacken zu beugen.
Heinrich bringt den Feind, der frech sich erhebet, zur Demut,
Aber den Freund gewinnet er ganz mit lieblicher Rede.
Weicht er einmal von der Tugend, sogleich ergreift ihn die Reue,
Tränen der Buße vergießet er dann, ob der Sünden des Fleisches,
Treu hilft stets er der Kirche, erbarmet sich jeglichen Elends.
Merseburg, kenntest du ganz die Wünsche alle, die frommen,
Die für dich das Herz des erhabenen Fürsten erfüllen,
Immer und immer sehntest du dich nach der Nahe des Teuren,
Priesest die Gaben des Herrn, die reichen, und lohntest ihm dankbar.“
Damit hätte die Karo der Dichtung im Goetheschen Sinne genüge getan, die geschichtliche Wahrheit gibt es von unserem Friedrich Kohlrausch in den „Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser“ – unser Kaiser Heinrich der Zweite bekommt es nun mit dem größenwahnsinnigen Polenhäuptling Bohnen-Affe oder so ähnlich zu tun und muß dazu noch in Italien für Ordnung sorgen, wobei die Hauptstadt Pavia in Flammen aufgeht: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html
„Unwillig zog Eckhard von Werla fort; er wollte sich mit Hermann von Schwaben verbinden; allein der Verrat ereilte den tapfern Mann mitten auf seiner Laufbahn. Zwei Söhne des Grafen Siegfried von Northeim hatten ihm, wir wissen nicht aus welchem Grunde, den Tod geschworen. Als Eckhard, nichts ahnend, auf seiner Reise auf dem Schlosse des Grafen Siegfried einkehrte, sich mit den Seinigen zu erfrischen, warnte ihn dessen, mitleidige Hausfrau, Ethelinde, an dem Tage nicht weiter zu ziehen; ihre Stiefsöhne hätten sich mit ihren Brüdern gegen ihn verschworen und ihm einen Hinterhalt gelegt. Aber der tapfere Eckhard achtete der Warnung nicht, zog weiter, und gelangte auch bis zu der königlichen Pfalz Pölde, – er wollte nämlich noch einmal nach Thüringen zurückkehren. In Pölde legte er sich mit den Seinigen zur Ruhe; in der Nacht aber wurde er von den Verschworenen überfallen, zwei seiner Gefährten wurden vor seiner Türe erschlagen, und er selbst, als er das Fenster aufriß, durch eine Lanze ins Genick getroffen und tot zu Boden gestreckt. So fiel der Mann, von welchem Thietmar sagt, „daß er eine Zierde des Reiches, ein Trost des Vaterlandes, eine Hoffnung des Volkes, ein Schrecken der Feinde war, und in allen Stücken ein vollkommener Mann gewesen wäre, wenn er nicht nach der Krone gestrebt hätte.“ Seine Gemahlin Swanehild brachte den Leichnam nach seiner Stadt Jena und bestattete ihn daselbst. – Der Graf Werner, der jedoch an dem Morde keinen Teil hatte, wurde nun endlich mit seiner geliebten Liutgard vereinigt. Sofort empfanden es auch die östlichen Marken, daß der tapfere Arm Eckhards fehlte; der Polenherzog Boleslaw brach bei der Nachricht von seinem Tode in die Markgrafschaft Eckhards ein und eroberte die Städte Budissin, Strehla und Meißen. Herzog Heinrich versicherte sich indes der einzelnen Fürsten des Reiches, die noch nicht für ihn entschieden waren, empfing in Mainz die Huldigung der Bayern und Franken und zugleich Krone und Salbung von dem Erzbischof Willigis; bald darnach die Huldigung der sächsischen und thüringischen Fürsten zu Merseburg, und endlich zu Duisburg die der Lothringer, von welchen er auch nach Aachen geführt und feierlich auf den Stuhl Karls des Großen gesetzt wurde. So war er noch im Laufe des Sommers: 1002, ohne allgemeine Wahlhandlung aller Stämme, von den einzelnen Völkerschaften als König der Deutschen anerkannt worden. Nur die Schwaben fehlten noch; aber auch ihr Herzog hatte schon erkannt, daß er allein dem Willen der übrigen deutschen Völker nicht widerstreben könne; als Heinrich von Aachen zurückkam, erschien Hermann vor ihm am 1. Oktober in Bruchsal und schwur den Eid des Dienstmannes und Reichsvasallen. Er wurde im Herzogtum Schwaben oder Alemannien bestätigt. Deutschland war wieder zur Einigkeit zurückgebracht. Der friedliebende König Heinrich hätte es auch in Ruhe regieren mögen, wenn er nicht an dem kriegerischen und ehrsüchtigen Herzoge Boleslav von Polen einen sehr unruhigen Vasallen und Nachbar gehabt hätte. Boleslav hatte sich zwar mit den sächsischen Fürsten zur Anerkennung Heinrichs in Merseburg eingefunden, hatte Verzeihung für seinen Einfall in die östliche Markgrafschaft erhalten und war sogar mit der Hoheit über die Länder der Lausitzer und Mitzirner beliehen worden; aber Meißen, welches er auch verlangte, versagte ihm Heinrich und so zog er mit Groll im Herzen in sein Land zurück. Zwistigkeiten in der Herzogsfamilie von Böhmen gaben ihm Gelegenheit, seinen Einfluß auch in dieses Land auszudehnen und dasselbe sogar für einige Zeit mit Polen zu vereinigen, so das er, da er auch Schlesien besaß, das ganze Slawenland von der Ostsee bis nach Ungarn, und von der Elbe bis an die Grenze der Russen, beherrschte. Boleslav, mit dem Beinamen Chrobri, der Kühne, war nicht bloß ein Raubherzog, der mit schnell zusammengerafften Scharen nach altslawischer oder ungarischer Weise Verheerungszüge machte, sondern seine kriegerischen Einrichtungen waren auf Dauer berechnet; er hielt schon eine Art stehender Miliz, die schnell zur Hand sein mußte und besonders an den Grenzen gebraucht wurde, wie einst König Heinrichs I. Merseburger Schar. Es entspann sich ein gefährlicher Grenzkrieg, der vorzüglich die Elbgegenden hart traf aber auch von Böhmen aus Bayern verwüstete. Anstatt diesen Krieg sogleich in seinem Beginn mit Nachdruck zu Ende zu führen, glaubte Heinrich, nach dem Vorbilde seiner Vorgänger, auch Italien nicht außer Acht lassen zu dürfen. Hier war gleich, nachdem Ottos III. Leiche über die Alpen getragen war, die deutsche Herrschaft über den Haufen geworfen und wieder ein ein heimischer König, der Markgraf Harduin von Ivrea, gewählt worden. Heinrich sandte zwar sofort nach seiner Thronbesteigung, 1002, den Herzog Otto von Kärnten nach Italien, in der Meinung, es werde ein Leichtes sein, dieses Land wieder zum Gehorsam zu bringen; allein Otto wurde in den Alpenpässen von Harduin überfallen und zurückgeschlagen. Jetzt, im Frühjahre 1004, zog Heinrich selbst über die Alpen, und vor seinem Heere zerstreuten sich Harduins Anhänger; Heinrich aber er hielt die Huldigungen der angesehensten Fürsten Oberitaliens und wurde am 15. Mai 1004 in Pavia mit der eisernen Krone eines Königs von Italien gekrönt. Allein auf das Freudenfest folgten unmittelbar Aufruhr und Mord. Noch an dem Abende des Krönungstages, da viele Fürsten und Herren in dem königlichen Palaste festlich um den König versammelt waren, stürmte die Volksmasse, durch Händel beim Trunke mit den Deutschen gereizt, vielleicht auch durch Harduins Freunde aufgewiegelt, im wilden Tumulte gegen den Palast heran. Umsonst versuchte der Erzbischof Heribert von Köln aus einem Fenster herab die Menge zu beschwichtigen; ein Hagel von Steinen und Pfeilen war die Antwort. Des Kaisers Krieger waren teils in der Stadt, teils draußen zerstreut; man schlug sich in der finstern Nacht wild in den Straßen; der Palast wurde glücklich verteidigt, allein die Häuser umher gerieten in Flammen und zündeten zuletzt auch den Palast an; man war so glücklich, den König in das Petrikloster außerhalb der Stadt in Sicherheit zu bringen. Unterdeß gelang es auch den deutschen Kriegern, die außerhalb waren, die Tore zu erbrechen und den Ihrigen zu Hilfe zu kommen; und da nun die Einwohner von den Dächern Steine und Pfeile herabschleuderten, so rächten sich die Deutschen dadurch, daß sie die Häuser anzündeten; bald stand die ganze Stadt Pavia in Flammen und sank mit dem Palaste in Asche. Heinrich, der mit betrübtem Herzen dieses große Unglück aus dem Petrikloster mit angesehen hatte, zog, mit Widerwillen gegen Italien erfüllt, nach Deutschland zurück…“